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Entwurf, noch nicht freigegeben. - Klinikum Ingolstadt

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Prof. Dr. Karlheinz Seidl<br />

76 Der Geschäftsbericht des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Ingolstadt</strong><br />

Erster Direktor der neuen<br />

Medizinischen Klinik IV<br />

im <strong>Klinikum</strong> <strong>Ingolstadt</strong><br />

Er ist Familienvater, aktiver Jogger, leidenschaftlicher<br />

Naturfreund und Bergliebhaber,<br />

vor allem aber ein erfahrener Elektrophysiologe<br />

− und als solcher seit Anfang Oktober im<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Ingolstadt</strong> der „Elektrik des Herzens“<br />

auf der Spur. Prof. Dr. Karlheinz Seidl ist der<br />

erste Direktor der neu gegründeten Medizinischen<br />

Klinik IV im <strong>Klinikum</strong> <strong>Ingolstadt</strong>, die auf<br />

die Behandlung von Herzrhythmusstörungen<br />

spezialisiert ist − eine neue Aufgabe und ein<br />

weiterer Karriereschritt in seinem Traumberuf.<br />

„Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht“ −<br />

das können <strong>nicht</strong> viele Menschen von sich sagen.<br />

Seidl indes sagt es aus voller Überzeugung.<br />

Der neue Direktor der Medizinischen Klinik<br />

IV für Elektrophysiologie im <strong>Klinikum</strong> ist in<br />

seinem Traumberuf tätig, wie er sagt. „Die<br />

Elektrophysiologie ist ein sehr spannendes<br />

Fach“, erklärt er. Es gehe darum, jungen wie<br />

älteren Menschen mit Rhythmusstörungen zu<br />

helfen, die zum Teil mit großen Ängsten zu ihm<br />

kämen, die Herzrhythmusstörungen oft mit sich<br />

bringen. Diesen Menschen könne man heute je<br />

nach Art und Schwere der Erkrankung aber<br />

sehr gut helfen. „Man kann heute selbst<br />

schwere und gefährliche Herzrhythmusstörungen<br />

meist heilen oder zumindest ihr Ausmaß<br />

reduzieren“, sagt Seidl. Sein Fachgebiet habe<br />

große Fortschritte gemacht und entwickle sich<br />

dynamisch weiter.<br />

Gemeinsam mit seinem Team des neuen Fachbereichs<br />

wird er in Zukunft in <strong>Ingolstadt</strong> die<br />

Volkskrankheit Herzrhythmusstörungen behandeln.<br />

Denn die ist viel weiter verbreitet,<br />

als man meinen sollte. Wenn Seidl eine seiner<br />

Patienteninformationsveranstaltungen durchführt,<br />

wie er sie auch bald in <strong>Ingolstadt</strong> anbieten<br />

wird, fragt er seine Zuhörer gerne, wer Herzrhythmusstörungen<br />

habe. Meist werden dann<br />

vereinzelt ein paar Hände gehoben. Dann<br />

kommt seine überraschende Antwort: „Jeder<br />

von Ihnen hat Herzrhythmusstörungen.“<br />

Jedes Herz stolpert einmal<br />

„Das menschliche Herz schlägt rund 100.000mal<br />

pro Tag, da darf es ab und zu auch einmal<br />

stolpern“, erklärt er und lächelt. In der Tat<br />

„stolpert“ das Herz eines jeden Menschen<br />

irgendwann einmal, sprich: Es schlägt unregelmäßig,<br />

außer Takt. Die elektrischen Ströme am<br />

Herzen sind wie die Zündkerzen bei einem<br />

Automotor für das Pumpen des Herzens verantwortlich,<br />

können aber auch fehlgeleitet werden<br />

und zu Rhythmusstörungen führen. „Das ist<br />

aber <strong>nicht</strong> immer gefährlich und muss dann<br />

auch <strong>nicht</strong> behandelt werden“, erklärt Seidl.<br />

Viele Patienten spüren das <strong>nicht</strong> einmal und<br />

können gut damit leben. Untersucht und behandelt<br />

werden müsse erst, wenn die Patienten<br />

Beschwerden hätten oder chronische und gefährliche<br />

Arten von Rhythmusstörungen vorlägen.<br />

Bei rund 800.000 bis zu rund einer Million<br />

Menschen in Deutschland sei das der Fall, so<br />

Seidl. Diese Zahl steige allerdings durch den<br />

sogenannten demographischen Wandel kontinuierlich<br />

an.<br />

Seidl verfügt über große Erfahrung in der Elektrophysiologie,<br />

dem Berufszweig, der sich mit<br />

Herzrhythmusstörungen beschäftigt. Und er ist<br />

immer am Puls der medizinischen Entwicklung<br />

in seinem Fachgebiet geblieben. Als Externer<br />

hat er sich neben seiner langjährigen Tätigkeit<br />

als Oberarzt in Ludwigshafen an der Universität<br />

Heidelberg habilitiert und dort die medizinische<br />

Forschung vorangetrieben − eine Doppelbelastung,<br />

die zwar manchmal anstrengend gewesen<br />

ist, die er aber gerne in Kauf genommen hat.<br />

Der gebürtige St. Ilgener hat auch in Heidelberg<br />

studiert, wo er seine Doktorarbeit bei seinem<br />

Doktorvater Prof. Dr. Jochen Senges schrieb.<br />

Mit ihm ging er anschließend an das <strong>Klinikum</strong><br />

Ludwigshafen, wo er lange Jahre in der Elektrophysiologie<br />

tätig war und die Klinik zu einem<br />

national und international anerkannten Zentrum<br />

für Herzrhythmusstörungen ausgebaut<br />

hat. Nach einer breiten allgemein-internistischen<br />

und kardiologischen Ausbildung spezialisierte<br />

sich Seidl innerhalb der Kardiologie auf<br />

das Spezialgebiet der Elektrophysiologie. Neben<br />

einem „Exkurs“ an die Universität Münster<br />

Anfang der 90er-Jahre blieb er über 20 Jahre in<br />

Ludwigshafen tätig, davon zehn Jahre lang als<br />

Leitender Oberarzt und seit 2007 als Leitender<br />

Arzt im Zentrum für Herzrhythmusstörungen.<br />

Dann las er die Stellenausschreibung aus <strong>Ingolstadt</strong>,<br />

die ihn sofort gereizt habe, wie er sagt.<br />

<strong>Klinikum</strong>Bericht 2010

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