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Entwurf, noch nicht freigegeben. - Klinikum Ingolstadt

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60 Der Geschäftsbericht des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Ingolstadt</strong><br />

1.400 Tonnen Abfalllogistik<br />

Blutige Verbände, gebrauchte Spritzen, sterile<br />

Verpackungen, Filmabfälle von Röntgenbildern,<br />

Bauschutt, Laborchemikalien, Organreste oder<br />

Leuchtstoffröhren − sowohl die Menge als auch<br />

die Verschiedenheit der Abfallstoffe, die im <strong>Klinikum</strong><br />

<strong>Ingolstadt</strong> jedes Jahr entstehen und professionell<br />

entsorgt werden müssen, sprengen<br />

jede Mülltrennung nach dem grünen Punkt.<br />

Mehr als 1.400 Tonnen Abfälle unterschiedlichster<br />

Art kamen so im Jahr 2009 zusammen<br />

und mussten von den Wirtschaftsbetrieben des<br />

<strong>Klinikum</strong>s sortengerecht entsorgt werden − das<br />

entspricht rund vier Tonnen pro Tag. Dabei ist<br />

Logistik gefragt, denn für viele medizinische<br />

Abfälle gelten besondere Entsorgungsregeln.<br />

Gerade bei medizinischen Abfällen, Gewebeproben,<br />

Laborchemikalien und kontaminierten<br />

oder radioaktiven Abfällen, wie sie in der Nuklearmedizin<br />

anfallen, müssen die Entsorger mit<br />

besonderer Vorsicht und nach besonders strengen<br />

Vorschriften vorgehen. Sogenannte gefährliche<br />

Abfälle machen aber insgesamt nur 0,3<br />

Prozent der gesamten Abfalllast aus, auch<br />

wenn das 2009 immer <strong>noch</strong> 5,7 Tonnen waren.<br />

Weitere 9,3 Tonnen konnten zurückgegeben<br />

und rund 63 Prozent der Abfälle einer Verwertung<br />

zugeführt werden. Mehr als 36 Prozent<br />

wurden beseitigt, darunter auch biologische<br />

Abfälle, die zum Teil <strong>noch</strong> vorher sterilisiert<br />

werden mussten.<br />

Vom Bauschutt bis zu Organresten<br />

Während viele der Abfälle aus dem sensiblen<br />

medizinischen Bereich stammen, gibt es am Ingolstädter<br />

Schwerpunktkrankenhaus durchaus<br />

auch „Grobes“ zu beseitigen: Angesichts der<br />

kontinuierlichen Bautätigkeit am <strong>Klinikum</strong><br />

mussten 2009 allein im <strong>Klinikum</strong> auch 8,5 Tonnen<br />

Bauschutt und 3,4 Tonnen Sortierabfall<br />

entsorgt werden. Zu den Abfällen zur Verwertung,<br />

die mit 892 Tonnen das Gros der Abfälle<br />

ausmachen und die 2009 um rund einen Prozentpunkt<br />

zugelegt hatten, gehören Glas (56,6<br />

Tonnen), Papier (159,3 Tonnen) und Speisereste<br />

(237,1 Tonnen), die natürlich vorwiegend in der<br />

Großküche des <strong>Klinikum</strong>s anfielen, oder Abfälle<br />

zur thermischen Verwertung wie Kunststoffe,<br />

die bei der Entsorgung erhitzt werden müssen.<br />

Der zweite große Posten, nämlich die Abfälle<br />

zur Beseitigung, hat im Jahr 2009 um 2,2 Prozent<br />

auf 520 Tonnen zugelegt. Das Gros davon<br />

macht der Restmüll aus, der in einem großen<br />

Krankenhaus wie dem <strong>Klinikum</strong> natürlich in erheblichen<br />

Mengen aufkommt und 2009 insgesamt<br />

470,6 Tonnen umfasste − ein Anstieg von<br />

zwei Prozent. „Der Trend steigender Abfall- und<br />

vor allem Restmüllmengen im Krankenhaus ist<br />

in ganz Bayern festzustellen“, heißt es in dem<br />

Abfallbericht des <strong>Klinikum</strong>s. Das habe auch<br />

eine Umfrage der Bayerischen Krankenhausgesellschaft<br />

bestätigt: Die Befragung, an der<br />

sich 50 Krankenhäuser beteiligt hatten, zeigt<br />

auch, dass das <strong>Klinikum</strong> <strong>Ingolstadt</strong> vergleichsweise<br />

geringe Mengen Müll produziert und mit<br />

13,5 Kilogramm pro Fall deutlich unter dem<br />

Mittelwert der befragten Krankenhäuser mit<br />

14,3 Kilogramm liegt. Besondere Regeln gelten<br />

für Abfälle, die nach bestimmten Vorschriften<br />

beseitigt werden müssen, wie etwa entfernte<br />

Körperteile oder Organabfälle, die bei Operationen<br />

anfallen, oder Altmedikamente. Beispielsweise<br />

müssen ansteckungsgefährliche Abfälle<br />

durch die sogenannte „Autoklavierung“ mit<br />

Druck und Hitze sterilisiert und damit ungefährlich<br />

gemacht werden, ehe sie entsprechend<br />

entsorgt werden können.<br />

Genaue Vorschriften für kontaminierte<br />

und „gefährliche Abfälle“<br />

Auch die sogenannten „gefährlichen Abfälle“,<br />

wie verschiedene Chemikalien, müssen speziell<br />

entsorgt werden: Um die 5,7 Tonnen Abfälle dieses<br />

Typs regelgerecht zu beseitigen, war eine<br />

Fachkraft mit einer Hilfskraft einer Entsorgungsfirma<br />

einen Tag lang beschäftigt, um die<br />

verschiedenen Stoffe zu deklarieren, zu verpacken,<br />

zu kennzeichnen und die Dokumentationspflichten<br />

zu erfüllen, die damit verbunden<br />

sind. Unter diese Kategorie fallen vor allem Reinigungs-<br />

und Desinfektionsmittel, verschiedene<br />

Klebstoffe, Glasuren und Beizmittel sowie Chemikalien<br />

aus den Laboratorien, der Apotheke<br />

oder der Technischen Abteilung des <strong>Klinikum</strong>s.<br />

Zu den Abfällen schließlich, die zurückgegeben<br />

werden können, zählen neben Tonerkartuschen<br />

von Druckern vor allem elektronische Geräte,<br />

die nach dem Elektro- und Elektronikgerätegesetz<br />

sowie der Batterieverordnung einer gesetzlichen<br />

Rücknahmepflicht unterliegen. Im<br />

Rahmen der Rücknahme, Verwertung und Beseitigung<br />

der gewaltigen Menge von 1.400 Tonnen<br />

arbeitet das <strong>Klinikum</strong> mit zahlreichen<br />

Entsorgungsbetrieben in der Region, aber auch<br />

darüber hinaus zusammen und braucht eine<br />

ausgefeilte logistische Planung.<br />

<strong>Klinikum</strong>Bericht 2010

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