Entwurf, noch nicht freigegeben. - Klinikum Ingolstadt
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88 Der Geschäftsbericht des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Ingolstadt</strong><br />
Gute Ergebnisse im DarmZentrum<br />
Zentrenbildung ist einer der großen Trends in<br />
der Medizin. Auch im <strong>Klinikum</strong> <strong>Ingolstadt</strong> wurden<br />
in den letzten Jahren zahlreiche medizinische<br />
Zentren eingerichtet, die sich interdisziplinär<br />
speziell um bestimmte Krankheitsbilder<br />
kümmern. Dabei ist es längst <strong>nicht</strong> der Titel<br />
„Zentrum“, der die Verantwortlichen im <strong>Klinikum</strong><br />
interessiert, sondern vielmehr sind es die<br />
neuen Strukturen und Qualitätsstandards, die<br />
durch die erfolgreiche Zertifizierung in einem<br />
„echten“, einem zertifizierten Zentrum entstehen.<br />
„Die bringen reale Vorteile für Patienten<br />
wie auch für Ärzte und Pflegekräfte“, sagt Prof.<br />
Dr. Stefan B. Hosch, der Direktor der Chirurgischen<br />
Klinik I im <strong>Klinikum</strong> <strong>Ingolstadt</strong>. Als einer<br />
der beiden Leiter des DarmZentrums im <strong>Klinikum</strong><br />
ist er hochzufrieden mit der bisherigen<br />
Entwicklung: „Wir registrieren eine deutliche<br />
Steigerung der medizinischen Qualität, und die<br />
war vorher schon gut“, sagt der Klinikdirektor.<br />
Die Verbesserung hat er jetzt auch schwarz<br />
auf weiß, denn in einem zertifizierten Zentrum<br />
werden die Abläufe und Ergebnisse genau gemessen.<br />
Komplikationsraten, Behandlungsverfahren,<br />
Angaben zum Therapieerfolg − die Liste der Parameter<br />
ist lang, die in einem erfolgreich zertifizierten<br />
Zentrum wie dem DarmZentrum im<br />
<strong>Klinikum</strong> <strong>Ingolstadt</strong> kontinuierlich gemessen<br />
werden müssen, die Dokumentation aufwendig.<br />
„Natürlich erfordert es einen Mehraufwand, die<br />
Ergebnisse zu registrieren und zu dokumentieren<br />
und all die Qualitätsstandards und Vorgaben<br />
zu erfüllen, die ein zertifiziertes Zentrum<br />
ausmachen“, sagt Hosch. „Aber unsere Erfahrungen<br />
und die Ergebnisse zeigen ganz klar,<br />
dass es den Aufwand wert ist.“ Erst im November<br />
2009 ist das neue DarmZentrum, das zur<br />
Chirurgischen Klinik I und der Medizinischen<br />
Klinik II unter Prof. Dr. Josef Menzel gehört,<br />
erfolgreich zertifiziert worden.<br />
Lange Liste mit Qualitätsstandards<br />
Schon wenige Monate danach sieht Hosch deutliche<br />
Erfolge. „Die Verbesserungen können sich<br />
sehen lassen“, sagt der erfahrene Chirurg und<br />
deutet auf eine Liste auf seinem Schreibtisch.<br />
Über 30 medizinische Kennzahlenparameter<br />
stehen dort, fein säuberlich nach einzelnen<br />
Kategorien und Sollvorgaben aufgeschlüsselt.<br />
Die Kennzahlen auf der Liste sind nur einige der<br />
Qualitätsstandards, die in einem zertifizierten<br />
Zentrum eingehalten werden müssen. Sie zei-<br />
gen, inwieweit das Zentrum die Qualitätsstandards<br />
erfüllt, und sind insofern ein Gradmesser<br />
der medizinischen Qualität des Zentrums bei<br />
der Behandlung von Darmkrebs. Denn darauf<br />
ist das DarmZentrum spezialisiert.<br />
Beispielsweise muss die Anzahl der Operationen<br />
bei Primärfällen mit Kolon- oder Rektumkarzinomen,<br />
also Patienten, die zum ersten Mal<br />
wegen eines Dickdarm- oder Enddarmkrebses<br />
behandelt werden, bei mindestens 30 beziehungsweise<br />
16 liegen. „Damit soll sichergestellt<br />
werden, dass die jeweilige zertifizierte<br />
Klinik auch eine entsprechend große Erfahrung<br />
in der Therapie und Versorgung dieser Patienten<br />
hat“, erklärt Hosch. Im DarmZentrum, das<br />
er gemeinsam mit Prof. Dr. Josef Menzel, dem<br />
Direktor der Medizinischen Klinik II, leitet, sind<br />
es mit rund 100 Kolon- und 40 Rektum-Primärfällen<br />
deutlich mehr − selbst im Vergleich zu<br />
vielen großen Universitätskliniken. Das ist<br />
durchaus wichtig, denn in der Medizin geht man<br />
aufgrund der wissenschaftlichen Ergebnisse<br />
davon aus, dass nur eine routinierte und spezialisierte<br />
Versorgung mit entsprechenden Qualitätsstandards<br />
auch die bestmögliche Versorgung<br />
für die Patienten gewährleistet. Deshalb<br />
dürfen in einem zertifizierten Zentrum wie dem<br />
DarmZentrum im <strong>Klinikum</strong> die Eingriffe auch<br />
nur von erfahrenen Operateuren durchgeführt<br />
werden. Im <strong>Klinikum</strong> werden die Patienten daher<br />
derzeit ausschließlich von vier erfahrenen<br />
Spezialisten operiert. Zudem steht in spezialisierten<br />
Zentren wie in <strong>Ingolstadt</strong> auch eine psychoonkologische<br />
Betreuung durch qualifizierte<br />
Fachkräfte oder eine Unterstützung durch den<br />
Sozialdienst zur Verfügung.<br />
Hohe Patientenzufriedenheit<br />
Ein wichtiger Qualitätsmaßstab in einem zertifizierten<br />
Zentrum ist die Zufriedenheit der Patienten.<br />
Sie müssen daher im Rahmen einer<br />
Patientenbefragung um ihre Meinung gebeten<br />
werden, um Daten über ihre Zufriedenheit und<br />
mögliche Kritikpunkte zu erhalten, auf deren<br />
Basis die Versorgung der Patienten weiter verbessert<br />
werden kann. „Bei uns werden die Patienten<br />
kontinuierlich über ihren Aufenthalt befragt.<br />
Wir nehmen das sehr ernst, auch wenn<br />
natürlich <strong>nicht</strong> jeder Patient die Bögen ausfüllt“,<br />
sagt Hosch. Mit den Ergebnissen der bisherigen<br />
Umfragen sei er sehr zufrieden, denn<br />
die lägen fast durchgehend in den Kategorien<br />
„gut“ bis „sehr gut“. Außerdem sollen nach den<br />
<strong>Klinikum</strong>Bericht 2010