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Entwurf, noch nicht freigegeben. - Klinikum Ingolstadt

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hängt ein Panoramafoto seines letzten Besuchs<br />

mit deutschen Kollegen in Harbin im Norden<br />

Chinas, das in seinen Dimensionen deutlich<br />

macht, wie ernst die Chinesen das Projekt nehmen.<br />

Die Forscher aus dem Reich der Mitte<br />

wollen sich mit ihren europäischen Kollegen,<br />

unter denen Pollmächer, der 2004 bis 2008 Präsident<br />

der Europäischen Schlafgesellschaft<br />

war, zu den Vorreitern zählt, austauschen und<br />

von ihnen lernen.<br />

Chinesen wollen von deutschen<br />

Schlafforschern lernen<br />

„In China gibt es gute Leute auf dem Gebiet der<br />

Schlafforschung, aber quantitativ <strong>noch</strong> viel zu<br />

wenige“, erzählt der erfahrene Schlafforscher,<br />

der lange Jahre auch als Arbeitsgruppenleiter<br />

am renommierten Max-Planck-Institut für Psychiatrie<br />

in München tätig war. Rund 200, schätzt<br />

er, und damit in etwa so viele, wie es allein in<br />

Bayern gibt. In dem Riesenreich mit seiner gewaltigen<br />

Bevölkerungszahl sind natürlich auch<br />

die Patientenzahlen anders dimensioniert. Wo<br />

man in Deutschland zum Beispiel 30 bis 40 Narkolepsie-Patienten<br />

in einem Zentrum findet,<br />

sind es in Peking an einer Klinik gerne 800 Patienten,<br />

die sich wegen der Schlafkrankheit behandeln<br />

lassen. Gleichzeitig habe die Chinesische<br />

Schlafmedizinische Gesellschaft mit rund<br />

1.500 Mitgliedern deutlich weniger als die deutsche,<br />

so Pollmächer, obwohl Chinas Bevölkerung<br />

um ein Vielfaches größer sei.<br />

Nun soll gemeinsam und auf beiden Seiten der<br />

eurasischen Erdmasse erforscht werden, wie<br />

sich Schlafstörungen auf die Gesundheit auswirken<br />

und damit auch über verschiedene genetische<br />

Pools hinweg. In mehreren Studien<br />

wollen die Forscher unter der Leitung Pollmächers<br />

sowie seiner Kollegen Prof. Dr. Thomas<br />

Penzel von der Charité in Berlin und Prof. Fang<br />

Han von der Uniklinik Peking Patienten mit<br />

schweren und langfristigen Schlafstörungen<br />

<strong>Klinikum</strong>Bericht 2010<br />

Der Geschäftsbericht des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Ingolstadt</strong><br />

nach einheitlichen Standards untersuchen. Dafür<br />

sucht das Zentrum für psychische Gesundheit<br />

<strong>noch</strong> aktuell Teilnehmer, die an Schlafstörungen<br />

leiden, aber auch gesunde Interessenten.<br />

Dabei soll festgestellt werden, ob sich die<br />

Befunde der letzten Studien erhärten.<br />

Kränker durch weniger Schlaf?<br />

Eine Reihe von Untersuchungen aus den letzten<br />

Jahren belegt, dass sich kurzfristige Veränderungen<br />

des Schlafs auf den Zuckerstoffwechsel<br />

auswirken können. Wenn Traubenzucker, also<br />

Glukose, nach der Nahrungsaufnahme ins Blut<br />

gelangt, wird er für gewöhnlich vom Körper in<br />

die Muskulatur transportiert, wo er für die Energiebereitstellung<br />

gebraucht wird. Entscheidend<br />

dafür ist, dass die Bauchspeicheldrüse das Hormon<br />

Insulin freisetzt, das die Aufnahme der Glukose<br />

in die Zellen fördert. „Wenn der Körper<br />

<strong>nicht</strong> in der Lage ist, die Glukose rasch und in<br />

ausreichendem Maße aus dem Blutkreislauf zu<br />

entfernen, spricht man von einer gestörten Glukosetoleranz,<br />

einer Vorstufe der Zuckerkrankheit“,<br />

erklärt Pollmächer. In Verbindung mit falscher<br />

Ernährung und mangelnder Bewegung<br />

könne so Diabetes entstehen.<br />

„Studien haben gezeigt, dass sowohl eine verkürzte<br />

als auch eine gestörte Schlafphase<br />

schon nach wenigen Tagen zu einer Stoffwechsellage<br />

führen kann, die über kurz oder lang in<br />

Übergewicht und Diabetes übergeht“, sagt Pollmächer.<br />

Und auch das Immunsystem werde<br />

durch Schlafmangel geschwächt und sei wesentlich<br />

anfälliger. Umgekehrt gebe es Hinweise,<br />

dass man sich „gesundschlafen“ könne,<br />

dass also viel und tiefer Schlaf zu einer robusteren<br />

Gesundheit beitrage. Noch mehr über diese<br />

Zusammenhänge und die Hintergründe wollen<br />

er, Doktorandin Marietta Keckeis und ihr Team<br />

im <strong>Klinikum</strong> <strong>Ingolstadt</strong> in Verbindung mit den<br />

Kollegen in München, Berlin und Peking nun in<br />

der aktuellen Studie herausfinden.<br />

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