Entwurf, noch nicht freigegeben. - Klinikum Ingolstadt
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<strong>Ingolstadt</strong> erlebt hat, ist Anästhesieschwester<br />
Elisabeth Dausch. „Damals haben wir das Monitoring<br />
<strong>noch</strong> mit der Hand durchgeführt und so<br />
Blutdruck und Puls gemessen“, erinnert sie<br />
sich. „Erst später gab es EKG-Geräte und andere<br />
technische Hilfsmittel.“ Die moderne CO 2-<br />
Messung, die von Atemzug zu Atemzug Sauerstoff-<br />
und Kohlendioxidgehalt im Blut misst,<br />
war damals <strong>noch</strong> in weiter Ferne. „Das ist überhaupt<br />
kein Vergleich zu heute. Heute ist das viel<br />
schöner, sicherer und angenehmer für die Patienten<br />
geworden − aber es hat auch damals<br />
schon Spaß gemacht“, sagt die erfahrene Pflegekraft.<br />
Mit dem Fachgebiet hat sich auch das Institut<br />
für Anästhesie und Intensivmedizin im <strong>Klinikum</strong><br />
in den vier Jahrzehnten schrittweise weiterentwickelt,<br />
und neue Spezialgebiete kamen hinzu,<br />
wie die Kinderanästhesie, eine zweite Intensivtherapiestation<br />
oder die PalliativStation, die unter<br />
Prof. Dr. Gunther Lenz im Jahr 2004 eingerichtet<br />
wurde. Von der Kinderanästhesie<br />
als einem der Schwerpunkte, bei der auch die<br />
kleinsten aller Patienten mit gerade einmal<br />
780 Gramm Körpergewicht versorgt werden,<br />
bis zur geriatrischen Anästhesie an einem Hundertjährigen<br />
ist das Spektrum im Bereich Anästhesie<br />
groß. Ein weiteres Spezialgebiet ist die<br />
neurochirurgische Anästhesie, die bei filigranen<br />
Eingriffen an Nerven oder im Gehirn viel<br />
Erfahrung und Fingerspitzengefühl erfordert.<br />
Neuere Methoden wie die Regionalanästhesien,<br />
die Spinalanästhesien oder die (peripheren) Periduralanästhesien<br />
oder neue Aufgabengebiete<br />
wie die multimodale Schmerztherapie, bei der<br />
auch modernste Techniken wie Schmerzpumpen<br />
angewandt werden, sind hinzugekommen<br />
und haben neue Möglichkeiten für die Medizin<br />
und die Patienten geschaffen. Die moderne<br />
Technik sorgt immer mehr für zusätzliche Sicherheit<br />
für die Patienten, beispielsweise durch<br />
die EEG-gestützte Narkosetiefenmessung, bei<br />
der über die elektrische Gehirnaktivität die<br />
Tiefe des Schlafes gemessen werden kann. Ein<br />
weiteres Beispiel ist die ultraschallgesteuerte<br />
Regionalanästhesie, etwa die Armplexusanästhesie<br />
am Arm. Während man Nerven früher<br />
„blind“ suchen musste, werden sie heute mit<br />
dem Ultraschallkopf identifiziert und gezielt<br />
punktiert. „Die Anästhesie wird so genau dort<br />
gesetzt, wo sie hin soll, und die Wirkung ist<br />
dadurch optimal“, erklärt Lenz. Das sei nur eine<br />
der zahlreichen Entwicklungen, die im Laufe<br />
der Zeit Verbesserungen mit sich gebracht<br />
haben.<br />
<strong>Klinikum</strong>Bericht 2010<br />
Der Geschäftsbericht des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Ingolstadt</strong><br />
Zielgenaue Narkose<br />
Ziel all dieser Verfahren ist es, die ideale Narkose<br />
für jeden Patienten und seine Erkrankungssituation<br />
zu finden. Der Patient soll<br />
schmerzfrei und in einem genau umschriebenen<br />
Narkosezustand gehalten werden, gleichzeitig<br />
aber auch so wenig wie möglich belastet<br />
werden. Oberstes Ziel aber sei die Sicherheit<br />
des Patienten, denn wie bei jedem medizinischen<br />
Eingriff bestünden auch bei der Narkose<br />
Risiken, die zwar mit modernen Methoden sehr<br />
gut beherrschbar seien, aber eben nie ganz<br />
ausgeschlossen werden könnten, so Lenz.<br />
Eine besondere Spezialität des Instituts für Anästhesie<br />
und Intensivmedizin ist auch die<br />
Schmerztherapie, die von einem speziellen<br />
Schmerzteam um Oberarzt Norbert Gruber<br />
übernommen wird. Neben dem postoperativen<br />
Schmerzmanagement mit Tabletten und Spritzen<br />
ist die spezifische Schmerztherapie vor allem<br />
für chronische Schmerzpatienten eine<br />
große Hilfe. Die Schmerzambulanz bietet für<br />
sie mithilfe der sogenannten „multimodalen“<br />
Schmerztherapie eine Kombination aus einem<br />
breiten Spektrum an Möglichkeiten und damit<br />
wirkungsvolle Hilfe sowie eine Perspektive für<br />
ein möglichst schmerzfreies Leben.<br />
Und auch das ambulante Operieren im <strong>Klinikum</strong>,<br />
das im Zentrum für AmbulantesOperieren<br />
gebündelt ist, wurde maßgeblich vom Institut<br />
für Anästhesie und Intensivmedizin entwickelt<br />
und aufgebaut. Ebenso spielt das Institut in der<br />
Notfallmedizin traditionell eine wichtige Rolle<br />
und hat großen Anteil daran, dass der am <strong>Klinikum</strong><br />
stationierte ADAC-Rettungshubschrauber<br />
„Christoph 32“ seit Jahren Seriensieger im<br />
Ranking der besten ADAC-Luftrettungsstationen<br />
ist. Auch die Intensivmedizin gehört zu den<br />
zentralen Aufgaben des Instituts: Es betreibt<br />
zwei anästhesiologische Intensivstationen, auf<br />
denen jährlich mehr als 2.100 Patienten intensiv<br />
versorgt werden müssen, insbesondere operative<br />
Patienten nach chirurgischen Eingriffen<br />
und Risikopatienten aus allen Fachbereichen<br />
des <strong>Klinikum</strong>s. Auch die Möglichkeit der Eigenblutspende,<br />
die in verschiedenen Fällen für die<br />
Patienten sinnvoll sein kann, gehört zum Leistungsspektrum<br />
des Instituts.<br />
Mit der Einrichtung der PalliativStation vor<br />
sechs Jahren gehörte das <strong>Klinikum</strong> zu den Vorreitern<br />
auf diesem Gebiet und hat damit eine<br />
Einrichtung maßgeblich mit aufgebaut, die vielen<br />
Menschen, für die die kurative Medizin <strong>nicht</strong><br />
mehr viel tun kann, eine ideale, von Ruhe und<br />
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