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Entwurf, noch nicht freigegeben. - Klinikum Ingolstadt

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und Schlingen wie die „TOT-Bänder“ (transobturatorische<br />

Bänder) bieten seit Jahren schrittweise<br />

Verbesserungen und senken das Komplikationsrisiko<br />

weiter. Die Operation ist als minimal-invasiver<br />

Eingriff nur wenig belastend für<br />

die Patienten, kann aber eine dauerhafte Hilfe<br />

und einen Gewinn an Lebensqualität bieten.<br />

Das sieht auch Prof. Dr. Klaus-Peter Jünemann,<br />

der Vorsitzende der Deutschen Kontinenz<br />

Gesellschaft, als großen Vorteil. Er wurde<br />

in dem Artikel neben Manseck als zweiter Experte<br />

von der „Apotheken Umschau“ interviewt.<br />

Weltweit seien solche Bänder bereits mehr als<br />

3,5 Millionen Mal zum Einsatz gekommen. „Die<br />

Methode erfordert keinen Bauchschnitt“, bestätigen<br />

die beiden Experten, sondern die Bänder<br />

werden über die Scheide eingeführt und<br />

bringen für viele Patientinnen deutliche Verbesserungen<br />

mit sich. Darüber hinaus bieten Medikamente,<br />

spezielle Slipeinlagen oder Pessare<br />

bei Frauen, Tropfenfänger, Kondomurinale und<br />

andere Hilfsmittel weitere Möglichkeiten, besser<br />

mit einer solchen Erkrankung zurechtzukommen.<br />

Mit einem Beckenboden- und Muskeltraining<br />

können Betroffene auch selbst zu<br />

Hause <strong>nicht</strong> nur viel gegen die Erkrankung,<br />

sondern auch für ihre Gesundheit tun.<br />

„Faltenkiller“ Botox hilft auch gegen<br />

Inkontinenz<br />

Wo andere Verfahren versagen, kann auch ein<br />

besonderes Mittel Hilfe bringen, das mit einem<br />

Stoff zu tun hat, der in der Schönheitschirurgie<br />

sehr umstritten ist: Botulinumtoxin oder kurz<br />

Botox. Während es im Dienste der Schönheit<br />

beispielsweise von vielen Hollywoodstars eingesetzt<br />

wird, um Falten in der Gesichtshaut zu<br />

glätten, kann es heute vor allem als Mittel gegen<br />

neurogene, also durch Störungen im Nervensystem<br />

bedingte Inkontinenz wirkungsvolle<br />

Hilfe bieten. Betroffen sind in erster Linie Menschen,<br />

die Verletzungen des Rückenmarks erlitten<br />

haben oder aber an neurologischen Erkrankungen<br />

wie Parkinson oder Multipler Sklerose<br />

leiden.<br />

Bei ihnen kann das Nervengift Botox gezielt eingesetzt<br />

werden, um die neuronale Fehlfunktion<br />

zu unterbinden. Das Mittel werde mit einer dünnen<br />

Nadel an verschiedenen Stellen in den Blasenmuskel<br />

gespritzt, bis die erwünschte Lähmung<br />

der Muskulatur eintrete, verrät Manseck<br />

in der „Apotheken Umschau“. Der Blasenmuskel<br />

wird dadurch so weit gelähmt, dass er <strong>nicht</strong><br />

mehr unkontrolliert reagieren und einen Urinverlust<br />

auslösen kann. Allerdings sind die<br />

<strong>Klinikum</strong>Bericht 2010<br />

Der Geschäftsbericht des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Ingolstadt</strong><br />

Krankenkassen derzeit <strong>noch</strong> <strong>nicht</strong> verpflichtet,<br />

die Kosten zu übernehmen. Die Wirkung hält<br />

etwa neun Monate an und muss im Gegensatz<br />

zu Tabletten <strong>nicht</strong> jeden Tag erneuert werden.<br />

Die Behandlung komme daher bei vielen Patienten<br />

gut an, so Manseck. Denn die können<br />

dann ihr Wasserlassen wieder selbst kontrollieren<br />

− nur in einigen Fällen müssen die Betroffenen<br />

zum Wasserlassen einen Katheter<br />

benutzen.<br />

Aber auch für diese Patienten bedeutet es einen<br />

Gewinn an Lebensqualität, wieder Herr über<br />

ihre Toilettenbesuche zu sein − so wie Mina<br />

Stumpf (68) und Hans-Peter Heuberger (43)<br />

aus <strong>Ingolstadt</strong>. Auch sie hatten mit Inkontinenz<br />

zu kämpfen und berichten in dem Artikel der<br />

„Apotheken Umschau“ über ihre erfolgreiche<br />

Behandlung. Vielleicht kann der Text auch andere<br />

Menschen davon überzeugen, dass sie<br />

<strong>nicht</strong> unnötigerweise aus Scham oder Unwissenheit<br />

mit dieser unangenehmen und belastenden<br />

Krankheit leben müssen, die heute gut<br />

behandelbar ist.<br />

71<br />

Prof. Dr. Andreas Manseck, Direktor der Urologischen Klinik im <strong>Klinikum</strong><br />

<strong>Ingolstadt</strong>, wurde als ausgewiesener Experte in Sachen Inkontinenz von<br />

der Apotheken Umschau zu verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten und<br />

zu einer ganz besonderen Therapieform befragt

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