Entwurf, noch nicht freigegeben. - Klinikum Ingolstadt
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<strong>Klinikum</strong>Bericht 2010<br />
Der Geschäftsbericht des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Ingolstadt</strong><br />
Um zu sehen, ob jeder Handgriff richtig sitzt, werden beim Simulationstraining im<br />
<strong>Klinikum</strong> <strong>Ingolstadt</strong> auch Videokameras eingesetzt<br />
bereits seit Jahren erfolgreich eingesetzt wird.<br />
Auch Luneschnig kennt als ehemaliger Fluglotse<br />
die Parallelen zur Luftfahrt.<br />
Lebensrettende Fähigkeiten trainieren<br />
In Zusammenarbeit mit dem Tübinger Patientensicherheits-<br />
und Simulationszentrum (Tü-<br />
PASS) hat Luneschnig regelmäßig solche Simulationstrainings<br />
organisiert, bei denen ärztliche<br />
Teams gemeinsam unterschiedlichste Szenarien<br />
der Patientenversorgung üben können.<br />
Trainiert werden dabei neben den „technical<br />
skills“, also der Fähigkeit, bestimmte Tätigkeiten<br />
richtig auszuführen, beispielsweise einen<br />
Tubus zur Beatmung eines Patienten zu legen,<br />
auch Managementfähigkeiten, bei denen es um<br />
Fragen der Führung, Planung und Organisation<br />
geht, aber auch das Training der menschlichen<br />
Faktoren, beispielsweise der richtigen Kommunikation<br />
in Stresssituationen. Vor allem der<br />
Aspekt der Teamsteuerung stand daher bei der<br />
Simulation im <strong>Klinikum</strong> <strong>Ingolstadt</strong> im Mittelpunkt:<br />
Denn gerade in Ausnahmesituationen<br />
geht es <strong>nicht</strong> nur darum, das Richtige zu tun,<br />
sondern es auch schnell und im Rahmen einer<br />
konzertierten Aktion aller Beteiligten zu tun.<br />
Anästhesieärzte, Schwestern und Pfleger müssen<br />
perfekt harmonieren.<br />
Die Simulation sei daher auch ein wichtiger Beitrag<br />
für mehr Patientensicherheit, sagt Lenz,<br />
der mit dem Ergebnis sehr zufrieden ist. Ein<br />
großer Teil seines Teams hatte an der eintägigen<br />
Simulation teilgenommen. Es sei einfach<br />
wichtig, dass man immer auf das Unwahrscheinliche,<br />
auf Extremsituationen vorbereitet<br />
sei. Die könnten trotz aller Vorbereitung und<br />
Sicherheitsmaßnahmen nie ganz ausgeschlossen<br />
werden, wie damals beim „Wunder vom<br />
Hudson“, sagt Lenz schmunzelnd − da ist sie<br />
wieder, die Parallele zur Luftfahrt. Auch wenn<br />
die Airline gut geführt, das Flugzeug in bestem<br />
Zustand und das Team bestens instruiert ist,<br />
kann es durch außerordentliche Ereignisse zur<br />
Beinahekatastrophe kommen.<br />
Als am 15. Januar 2009 der Airbus der US Airways<br />
kurz nach dem Start in einen Gänseschwarm<br />
geriet, fielen beide Triebwerke aus<br />
und die voll besetzte Passagiermaschine drohte<br />
über New York abzustürzen. Durch die Umsicht<br />
und die richtigen Reaktionen des Piloten aber<br />
konnte eine Katastrophe vermieden werden:<br />
Der erfahrene Kapitän Chesley Sullenberger<br />
konnte die havarierte Maschine auf dem Hudson<br />
River notwassern und damit alle 155 Insassen<br />
retten, wofür er anschließend als Held des<br />
„Wunders vom Hudson“ gefeiert wurde. Auf öffentlichen<br />
Applaus dürfen die Anästhesisten im<br />
<strong>Klinikum</strong> <strong>Ingolstadt</strong> zwar <strong>nicht</strong> hoffen, aber<br />
auch sie können sich auf solch extreme Situationen<br />
vorbereiten und durch die richtigen Reaktionen<br />
Leben retten. Sie werden daher auch<br />
weiter den Ernstfall proben.<br />
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