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Entwurf, noch nicht freigegeben. - Klinikum Ingolstadt

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Als Naturliebhaber wollte er gerne nach Süddeutschland.<br />

Die Natur und die Berge haben es<br />

ihm angetan, und die verwandtschaftlichen Beziehungen<br />

nach Rosenheim und Innsbruck tun<br />

ihr Übriges. <strong>Ingolstadt</strong> habe er allerdings vorher<br />

nur von der Autobahn gekannt, sagt er. Aber<br />

er fühle sich bereits sehr wohl. Seiner Frau und<br />

seinen beiden Kindern gefalle die Stadt sehr<br />

gut, und sie werden bald nach <strong>Ingolstadt</strong> nachkommen.<br />

Großes Potenzial nutzen<br />

Hier will Seidl sein Fachwissen und seine Erfahrung<br />

einbringen, um gemeinsam mit seinem<br />

Team den Menschen in <strong>Ingolstadt</strong> und der Region<br />

zu helfen. „Ich freue mich über die neue<br />

Aufgabe. Ich bin froh, dass ich ein intaktes und<br />

gut qualifiziertes Team vorfinde“, sagt Seidl,<br />

der mit dem bisherigen Oberarzt Steffen Christow<br />

einen erfahrenen Elektrophysiologen in<br />

seinem Team haben und auch weiterhin sehr<br />

eng mit den Kardiologen der Medizinischen Klinik<br />

I zusammenarbeiten wird, aus der die neue<br />

Klinik hervorgegangen ist. „Elektrophysiologie<br />

ist Teamarbeit“, sagt er. „Die Behandlungen<br />

dauern oft vier bis fünf Stunden, und man<br />

braucht mehrere Leute und Fachbereiche, die<br />

optimal zusammenarbeiten müssen, um gute<br />

Medizin für die Patienten zu bieten“, sagt er.<br />

Am <strong>Klinikum</strong> sei man in Sachen Elektrophysiologie<br />

bereits sehr gut aufgestellt. „Das <strong>Klinikum</strong><br />

ist ein großes Haus mit einem breiten Einzugsgebiet.<br />

Es hat ein großes Potenzial“, sagt<br />

er. Das wolle er nun auch im Bereich der Elektrophysiologie<br />

nutzen und ausbauen. Seine Klinik<br />

biete bereits sehr gute Möglichkeiten. Den<strong>noch</strong><br />

werde es einige Neuerungen und Verbesserungen<br />

geben, zum Beispiel die Möglichkeit<br />

des 3D-Mappings des Herzens. Durch das 3D-<br />

Mapping-System können die anatomischen<br />

Strukturen des Herzens dreidimensional abgebildet<br />

werden, und zwar ohne den Einsatz von<br />

Röntgenstrahlen. Dabei wird das Herz mit einem<br />

herkömmlichen Katheter abgetastet. Die<br />

daraus gewonnenen Daten werden von einem<br />

Computersystem umgerechnet und auf einem<br />

Monitor dargestellt. Damit erhält man eine Ab-<br />

<strong>Klinikum</strong>Bericht 2010<br />

Der Geschäftsbericht des <strong>Klinikum</strong>s <strong>Ingolstadt</strong><br />

bildung des Herzens. Die Herzrhythmusstörungen<br />

können in ihren Strukturen analysiert werden,<br />

und es kann eine Art dreidimensionale<br />

Landkarte des Herzens und seiner elektrischen<br />

Ströme erstellt werden, um so die Herzrhythmusstörungen<br />

gezielt behandeln zu können.<br />

Fehlgeleitete Zellen „isolieren“<br />

Ein wichtiges Therapieverfahren ist die sogenannte<br />

Ablation. Dabei werden die fehlgeleiteten<br />

elektrischen Impulse, die im Herzen die<br />

Rhythmusstörungen auslösen können, gestoppt,<br />

indem das dafür verantwortliche Gewebe<br />

verödet wird. Das kann in Zukunft im <strong>Klinikum</strong><br />

<strong>nicht</strong> mehr nur mit der Thermo- oder<br />

Radiofrequenzablation durch hochfrequente<br />

Strahlung und Hitze geschehen, sondern im<br />

Rahmen der Kryoablation auch durch Kälteeinwirkung.<br />

Dabei werden die betroffenen Zellen<br />

per Katheter so weit unterkühlt, dass sie elektrische<br />

Erregungen <strong>nicht</strong> mehr leiten können.<br />

Die Patienten spüren davon rein gar <strong>nicht</strong>s −<br />

außer dass ihre Rhythmusstörungen anschließend<br />

der Vergangenheit angehören.<br />

Auch äußerst komplexe Arten von Rhythmusstörungen<br />

wie das Vorhofflimmern können in<br />

Zukunft <strong>noch</strong> besser behandelt werden, indem<br />

die fehlgeleiteten Zellen gezielt − wie bei einem<br />

elektrischen Kabel − „isoliert“ werden. Auch für<br />

Patienten, die mit dem blutverdünnenden Medikament<br />

Marcumar behandelt werden müssen,<br />

es aber zum Beispiel <strong>nicht</strong> gut vertragen, gibt es<br />

durch modernste Technik Abhilfe.<br />

Wenn Prof. Dr. Karlheinz Seidl über diese und<br />

andere moderne Möglichkeiten der Elektrophysiologie<br />

spricht, erfährt man <strong>nicht</strong> nur von der<br />

rasanten Entwicklung seines Fachgebietes seit<br />

seiner Entstehung als Teil der Kardiologie in<br />

den 80er-Jahren, sondern man spürt auch<br />

seine Begeisterung dafür und für die Arbeit am<br />

Patienten. „Das war mir immer wichtig: mit<br />

Menschen zu tun zu haben und mit meiner Arbeit<br />

Menschen helfen zu können“, sagt der<br />

sympathische, frischgebackene Klinikdirektor<br />

und lächelt. Glücklich darf sich schätzen, wer<br />

sein Hobby zum Beruf gemacht hat.<br />

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