Handbuch - Univention
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12 Maildienste<br />
Postfix führt bei eingehenden E-Mails eine Gültigkeitsüberprüfung in Form einer Suche im LDAP-<br />
Verzeichnis durch. Das bedeutet, dass E-Mails nur für im LDAP-Verzeichnis eingetragene oder über einen<br />
Alias definierte E-Mail-Adressen akzeptiert werden.<br />
Nach der optionalen Spam- und Viren-Filterung werden die empfangenen E-Mails an den Cyrus-Server<br />
übergeben, der für die Bereitstellung von E-Mails per IMAP und POP3 integriert ist. Die Authentifizierung<br />
wird dabei anhand der primären E-Mail-Adresse durchgeführt, d.h. sie muss als Benutzername in Mail-<br />
Clients eingetragen werden.<br />
Cyrus ist für den Abruf von E-Mails über IMAP und POP3 vorkonfiguriert. Der Zugriff über POP3 kann<br />
durch Setzen der <strong>Univention</strong> Configuration Registry-Variable mail/cyrus/pop auf no deaktiviert wer-<br />
den. Das gleiche gilt für IMAP und die <strong>Univention</strong> Configuration Registry-Variable mail/cyrus/imap.<br />
E-Mails an fremde Domänen werden in der Voreinstellung direkt an den zuständigen SMTP-Server ver-<br />
sendet. Die Ermittlung erfolgt dabei durch die Auflösung des MX-Records im DNS. Der Mailversand kann<br />
auch von einem Relay-Host z.B. beim Internet-Provider übernommen werden. Dies ist in Kapitel 12.6.1<br />
dokumentiert. Spam-Mails werden über die Klassifizierungssoftware SpamAssassin erkannt und durch Fil-<br />
terskripte aussortiert (siehe Kapitel 12.4). Für die Erkennung von Viren und anderer Malware wird ClamAV<br />
eingesetzt (siehe Kapitel 12.5).<br />
Das UCS-Mailsystem bietet keine Groupware-Funktionalität wie gemeinsam genutzte Kalender oder<br />
Termineinladungen. Es existieren aber auf UCS basierende Groupwaresysteme, die sich in das UCS-<br />
Managementsystem integrieren, bspw. Kolab, Zarafa oder Open-Xchange. Weiterführende Informationen<br />
finden sich auf der <strong>Univention</strong>-Webseite [6].<br />
Für den webbasierten Zugriff auf E-Mails steht das Horde-Framework in Version 4 zur Verfügung (siehe<br />
Kapitel 12.7)<br />
Das UCS-Mailsystem bietet die Möglichkeit, die Benutzer auf mehrere Mailserver zu verteilen. Dazu die-<br />
nen die Mail Home Server, die in Kapitel 12.6.6 beschrieben werden.<br />
Die Verwaltung der Benutzerdaten des Mailservers (z.B. E-Mail-Adressen oder Verteiler) erfolgt über die<br />
<strong>Univention</strong> Management Console und ist in Kapitel 12.3 dokumentiert. Die Daten werden dabei im LDAP<br />
gespeichert. Sobald einem Benutzer im LDAP-Verzeichnis eine primäre E-Mail-Adresse zugeordnet wird,<br />
legt ein Listener-Modul ein IMAP-Postfach auf dem Mail Home Server an.<br />
Die Konfiguration der Mailserver erfolgt über <strong>Univention</strong> Configuration Registry (siehe Kapitel 12.6).<br />
12.2 Installation<br />
Der Mailserver kann im <strong>Univention</strong> Installer durch Auswahl der Komponente Mail server (Postfix, Cyrus<br />
IMAPd) eingerichtet werden. Auf einem bereits installierten System erfolgt die Installation durch das Paket<br />
univention-mail-server.<br />
Das Paket kann auf allen Server-Systemrollen installiert werden. Die Verwendung eines Domänencontrol-<br />
lers wird wg. häufiger LDAP-Zugriffe empfohlen.<br />
Das Webmail-Interface steht im <strong>Univention</strong> Installer als Webmailer (Horde4) zur Verfügung und kann mit<br />
dem Paket univention-horde4 nachinstalliert werden.<br />
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