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<strong>Leistungsf</strong>örderndes Entgelt im Handwerksbetrieb Seite 31<br />
innen und Kunden/-innen besteht, ist dagegen in den befragten Gewerken klein. Die<br />
Argumentation hat somit aufgezeigt, dass<br />
• Kundenzufriedenheit einen zentralen Erfolgsfaktor darstellt,<br />
• das Mitarbeiterverhalten bei vielen im Handwerk relevanten Leistungen einen<br />
wesentlichen Einfluß auf die Kundenzufriedenheit ausübt und<br />
• in Handwerksbetrieben insbesondere im Dienstleistungsbereich ein großer Anteil<br />
der Mitarbeiter/-innen durch ihr Verhalten zur Kundenzufriedenheit beitragen kann.<br />
Diese Überlegungen werden vermutlich auch in den Betrieben angestellt, die nach dem<br />
Befragungsergebnis Kundenzufriedenheit als Kriterium in einem LES einsetzen wollen.<br />
Zwischen Theorie und Praxis bzw. Wunsch und Wirklichkeit klafft jedoch eine deutliche<br />
Lücke, zu deren Überbrückung Berater und Beraterinnen beitragen können und sollten.<br />
Ein Haupthindernis besteht wahrscheinlich in dem Umstand, dass Kundenzufriedenheit<br />
ein Konstrukt ist, zu dessen Messung die Konstruktion spezieller Instrumente erforderlich<br />
ist. Wenn diese Messung durchgeführt wird, liefert sie auch keinen Meßwert, der in<br />
Geldeinheiten, also in Euro, angegeben werden kann, sondern lediglich einen abstrakten<br />
Wert auf eine ebenso abstrakten Skala. Hier muß der Betriebsinhaber/die Betriebsinhaberin,<br />
müssen aber auch die anderen Angehörigen des Betriebs eine gedankliche,<br />
aber auch emotionale Hürde überspringen. Die systematische Messung und Verbesserung<br />
der Kundenzufriedenheit ist aber nicht nur bezüglich der Einführung eines LES<br />
sinnvoll, sondern ist Bestandteil eines modernen, effektiven Marketing! Die Aussage,<br />
dass die Messung von LES-Kriterien oft einfach „handwerklich“ gutes Management<br />
voraussetzt, gilt somit ganz ähnlich wie bei den bereits diskutierten, „einfacheren“<br />
Kriterien – nur ist die Bedeutung möglicherweise noch größer, existenziell eben.<br />
Zunächst einmal muss der Betrieb also die Kundenzufriedenheit im Ist-Zustand erfassen.<br />
Eine Basisinformation kann sicherlich die Anzahl oder der Anteil der Reklamationen<br />
liefern, diese Angabe ist aber bei weitem nicht ausreichend. Für die Erfassung<br />
der Kundenzufriedenheit ist eine Befragung der Kunden mittels eines geeigneten Instruments<br />
erforderlich. Dieses Instrument (ein Fragebogen, eine Kundenbefragungskarte,<br />
ein Gesprächsleitfaden o. ä.) muß von vornherein so entwickelt werden, dass<br />
• die Erhebung wiederholt werden bzw. permanent durchgeführt werden kann und<br />
• die Ergebnisse vergleichbar sind (d. h. insbesondere gleiche Fragestellung)