Leistungsf
Leistungsf
Leistungsf
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Leistungsf</strong>örderndes Entgelt im Handwerksbetrieb Seite 36<br />
Im Prinzip ist der Handwerksbetrieb daran interessiert, möglichst viele Mitarbeiter/-innen<br />
der Kategorie der Kategorie A „echte Kundenorientierte“ zu beschäftigen. Wer im Aus-<br />
gangszustand schon ausschließlich oder überwiegend solche Mitarbeiter/-innen beschäftigt,<br />
benötigt vermutlich auch kein leistungsförderndes Entgeltsystem, weil die Leistungen<br />
ohnehin zufriedenstellen sind. Dieser „Idealzustand“ 38 wird jedoch in den Beratungsfällen<br />
nicht oder nur ganz selten gegeben sein.<br />
Ein leistungsorientiertes Entgeltsystem kann aber geeignet sein, Mitarbeiter/-innen, die<br />
im Ausgangszustand in der ungünstigsten Kategorie D „Kundenorientierungsmuffel“ zu<br />
platzieren wären, dazu zu bewegen, ihr Verhalten zu verändern, so dass sie zunächst<br />
im Rahmen der Systemwirkung immerhin der Kategorie B „Aufgesetzte“ zuzurechnen<br />
sind. Dies entspricht noch nicht der letztlich gewünschten Verinnerlichung einer kundenorientierten<br />
Einstellung, führt aber jedenfalls zu kundenorientiertem Verhalten.<br />
Eine weitere Verbesserung Richtung Kategorie A könnte aufgrund fortgesetzter Übung<br />
des gewünschten Verhaltens und möglicherweise auch aufgrund der Nachahmung des<br />
Verhaltens von Mitarbeitern/-innen der Kategorie A (das ja jetzt nicht nur „vorbildlich“ ist,<br />
sondern sich auch „lohnt“) erreicht werden.<br />
Problematisch sind bei der Einführung eines LES, das auf Kundenzufriedenheit beruht,<br />
allerdings Mitarbeiter/-innen der Kategorie C „Ungeschliffene“. Bei diesen Mitarbeitern/innen<br />
stimmt im Prinzip die Einstellung, allerdings zeigen sie im Ausgangszustand nicht<br />
das gewünschte kundenorientierte Verhalten. Es handelt sich hier um die im Dienstleistungshandwerk<br />
nicht ungewöhnliche Situation, dass Mitarbeiter z. B. nicht über die<br />
kommunikativen Fähigkeiten verfügen, um Kunden zu beraten, oder sich im direkten<br />
Kundenkontakt eben schlecht adäquat verhalten können und diesen manchmal sogar<br />
vermeiden. In solchen Fällen darf die Einführung des LES – dies sollte der Berater/die<br />
Beraterin unbedingt vermitteln – nicht isoliert durchgeführt werden, sondern muss mit<br />
den notwendigen Personalentwicklungs- und Qualifizierungsmaßnahmen verknüpft<br />
werden. Bei der Einführung von LES ist allerdings gelegentlich zu beobachten, dass die<br />
Prämierung von Leistungen, die eben an Voraussetzungen bzw. bestimmte Fähigkeiten<br />
wie etwa Beratungskompetenz geknüpft ist, eine Art „Qualifizierungsschub“ auslöst, d.<br />
h. Mitarbeiter/-innen melden plötzlich ihr Interesse an Schulungen oder auch an der Ein-<br />
38 So auch STOCK, Kundenorientierte Mitarbeiter, 2003, S. 246