Leistungsf
Leistungsf
Leistungsf
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Leistungsf</strong>örderndes Entgelt im Handwerksbetrieb Seite 51<br />
Grundlage betriebswirtschaftlicher Controlling-Daten bzw. -kennzahlen 47 funktio-<br />
nieren, können somit ohne weiteres den Monat als Abrechnungszeitraum verwenden.<br />
Als Ausschüttungszeitraum spricht für den Monat auch, dass die Unsicherheit<br />
durch Schwankungen im Entgelt und mögliche Nachteile durch unterschiedliche<br />
Besteuerung auf diese Weise geringer ausfallen.<br />
• Problematisch sind Situationen, in denen die Ermittlung von Messwerten bei<br />
Leistungskriterien auf Monatsbasis nicht oder nur eingeschränkt möglich ist. Z. B.<br />
kann je nach Struktur der in einem Monat abzuwickelnden Aufträge die monatliche<br />
Ermittlung von Kundenzufriedenheitswerten nicht sinnvoll sein. In diesem Fall<br />
empfiehlt sich eine Ermittlung der entsprechenden Werte über längere Zeiträume,<br />
also Quartale. Halbjahre oder auch Jahre, und eine entsprechende monatliche<br />
Ausschüttung der leistungsfördernden Entgeltbestandteile, die auf die folgenden<br />
Monate verteilt geschieht. Wo immer möglich und sinnvoll, empfiehlt sich trotzdem<br />
eine Erhebung der aktuellen Werte/Trends bei den entscheidenden Zielgrößen<br />
und eine Kommunikation der entsprechenden Daten im Rahmen der Mitarbeiterführung.<br />
Die Tatsachen, dass es ein neues LES gibt und dass solche Daten nun<br />
systematisch erhoben werden, führt manchmal schon zu einer intensiven Diskussion<br />
im Betrieb, deren Ergebnis unter günstigen Umständen schon zu Resultatsverbesserungen<br />
führen kann.<br />
• Schließlich gibt es – dies insbesondere im Baubereich im weiteren Sinne – Situationen,<br />
in denen die Erhebung von LES-Kriterien wie Produktivität, Wirtschaftlichkeit,<br />
Qualität oder sogar Kundenzufriedenheit nur vorläufig durchgeführt werden<br />
kann, weil in manchen Fällen Mängel von den Kunden erst nach längerer Zeit<br />
reklamiert werden. Dies führt dann möglicherweise zu einer revidierten Betrachtung<br />
der Produktivität (aufgrund erforderlicher Nacharbeit), zu einer geringeren<br />
Wirtschaftlichkeit (wegen zusätzlicher Kosten durch die Nacharbeit oder zusätzlichen<br />
Materialeinsatz), zu schlechteren Qualitätswerten etc. Im Rahmen des LES<br />
kann man den Mitarbeitern/-innen jedoch nicht einmal gewährte leistungsfördernde<br />
Entgeltbestandteile „wieder wegnehmen“, indem man in folgenden<br />
Monaten z. B. das Festentgelt kürzt – dies ist rechtlich nicht möglich. Aber auch<br />
das „Wegnehmen“ aktuell verdienter leistungsabhängiger Entgeltbestandteile<br />
47 Auf Ausführungen zum Controlling bzw. zu betriebswirtschaftlichen Auswertungen o. ä. wird im<br />
Rahmen dieses spezifischen Leitfadens verzichtet; es gibt zu diesem Thema zahlreiche einschlägige<br />
Veröffentlichungen, auch in spezifischer Aufbereitung für Handwerksbetriebe. Zu personalwirtschaftlich<br />
relevanten Kennzahlen vgl. vielleicht auch SCHULTE, Personal-Controlling, 2002.