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Leistungsförderndes Entgelt im Handwerksbetrieb Seite 7
Handwerk liegt aber auch recht deutlich unter dem, der für kleinere Betriebe anderer
Wirtschaftszweige ermittelt wurde (siehe oben), so dass die geringe Betriebsgröße nicht
der einzige erklärende Faktor der geringen LES-Nutzung sein kann. Andere Faktoren
sind zu ermitteln und könnten z. B. in den Betriebsstrukturen 6 oder anderen
spezifischen Einführungshemmnissen zu sehen sein. Es war ein wesentliches Ziel der
Befragung, solche Probleme aus der Sicht von Handwerksbetrieben, die noch kein LES
einsetzen, zu identifizieren. Die folgende Abbildung zeigt eine Übersicht über die
meistgenannten Hemmnisse 7 vor der Einführung von LES in Handwerk.
Aufwand bei der Planung
Fehlende Informationen
Voraussetzungen/Betriebsstruktur
Gefahr der Kostensteigerung
Fehlen von Messgrößen
Widerstände der Mitarbeiter
Ungleichbehandlung/Gerechtigkeit
Fehlende Transparenz
Sonstiges
Anteil der
Betriebe
ohne LES
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%
Das größte Problem aus der Sicht der Handwerksbetriebe, die noch kein LES einset-
zen, ist der Aufwand bei der Planung (und sicherlich ebenso auch bei der späteren
Umsetzung). Eine zentrale Aufgabe für den Berater/die Beraterin besteht also in der
Hilfestellung bei der Entwicklung von Konzepten, die nicht zu komplex sind und für den
Handwerksbetrieb handhabbar bleiben. Dabei kommen vor allem Prämienlöhne in
Frage, die an bestimmten Leistungskriterien ansetzen.
Die zweitgrößte Häufigkeit der Nennungen weist jedoch schon die Problematik der
fehlenden Messgrößen auf. Nicht zuletzt deshalb beschäftigt sich ein großer Teil
dieses Leitfadens mit der Diskussion von Meßgrößen, die für Handwerksbetriebe
geeignet sein können.
6 Unsere Befragung wurde freundlicherweise auch von einigen allein arbeitenden Handwerksmeistern
beantwortet, die als Unternehmer natürlich für sich selbst über ein „elementares“ LES verfügen.
Die Antworten konnten im Sinne der Befragung jedoch nicht ausgewertet werden.
7 Die Abbildung zeigt eine Gesamtschau, für die die Daten aus 7 Gewerken aggregiert wurden. Im
Gewerksvergleich ergeben sich teilweise erhebliche Unterschiede -–siehe dazu den Anhang zu
diesem Leitfaden.