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<strong>Leistungsf</strong>örderndes Entgelt im Handwerksbetrieb Seite 40<br />
kann, dass der bisherige Erfolg des Betriebs sich nicht verschlechtern, sondern nur<br />
verbessern kann.<br />
Eine zusätzliche Steuerung bzw. eine Optimierung der Ergebnisse kann auch dadurch<br />
erzielt werden, dass nicht der Umsatz, sondern ein Rohertrag als Zielkriterium definiert<br />
wird. Vom Nettoumsatz wird dabei der Wareneinsatz abgezogen. Es sind Varianten<br />
denkbar, bei denen dieses Verfahren auf bestimmte Warengruppen beschränkt bleibt<br />
oder weitere, zusätzliche Kostenarten vom ersten Rohertrag abgezogen werden, jedoch<br />
geht es bei diesem Ansatz stets darum, nicht nur den reinen Umsatz als bewerteten<br />
Output zu prämieren, sondern ein möglichst günstiges Output-Input-Verhältnis anzustreben<br />
und z. B. den Verkauf von Waren mit besonders günstigen Verhältnissen<br />
zwischen Preis und Wareneinsatz zu fördern. Dies bietet sich besonders dann an, wenn<br />
z. B. im Bäckereibereich die Filialen bzw. Verkaufsstellen als selbständige Einheiten<br />
angesehen werden, die die Waren von der zentralen Produktionsstelle oder sogar von<br />
Fremdlieferanten einkaufen. In diesem Fall ist das Rechnungswesen des Betriebes<br />
schon weitgehend dafür vorbereitet bzw. möglicherweise sogar ohne zusätzliche<br />
Veränderung dafür eingerichtet, die für das LES relevanten Daten zu liefern.<br />
Bei Dienstleistungs- wie auch bei hier so bezeichneten „Ladengeschäftsgewerken“<br />
sollte der Berater/die Beraterin auch die Frage aufwerfen, wer im Rahmen des LES<br />
jeweils als Leistungsträger der zusätzlichen Umsätze bzw. (Roh-)Erträge angesehen<br />
werden sollte: In der Praxis dominiert hier ja häufig das „Führungskräftemodell“. Im<br />
Sinne der Vermeidung von Ungerechtigkeitsempfinden, das häufig als Hemmnis bei der<br />
Einführung von LES angesehen wird und in der Tat auch stark demotivierend wirken<br />
kann, ist jedoch die Einführung von LES auf Teambasis zu empfehlen, bei der an der<br />
Prämie für zusätzliche Umsätze nicht nur die Führungskräfte, sondern alle Mitarbeiter/innen<br />
des jeweiligen Teams beteiligt werden –z. B. nach einem Verteilungsschlüssel,<br />
der in transparenter Weise und möglicherweise sogar unter Einbeziehung der Mitarbeiter/-innen<br />
festgelegt wird. Dieses Verfahren bleibt vermutlich nirgendwo frei von<br />
Konflikten und funktioniert vielleicht gar nicht, ist jedoch im Interesse des jeweiligen<br />
Teamgeistes und des Engagements aller Mitarbeiter stets zumindest diskussionswürdig.