Altstadt-Wernigerode - Volksstimme
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Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept <strong>Altstadt</strong>-<strong>Wernigerode</strong><br />
Abb. 1.4: Stadtplan von <strong>Wernigerode</strong> um 1907 5<br />
Im 20. Jahrhundert siedelten sich neue Industrien an: Gießerei, Motorenbau,<br />
Nahrungs- und Genussmittel, Pharmazie, Schreibwaren. Die Einwohnerzahl<br />
stieg zwischen 1910 und 1946 von 18 auf 34 Tausend. Die Stadt dehnte<br />
sich in die Täler (Eingemeindungen von Hasserode 1907, Nöschenrode<br />
1929) und nach Norden in die freie Landschaft aus. Im nordwestlichen Umfeld<br />
der <strong>Altstadt</strong> entstanden vor der ehemaligen Stadtmauer mehrere Schulen.<br />
Von flächenhaften Zerstörungen im 2. Weltkrieg blieb <strong>Wernigerode</strong><br />
weitgehend verschont.<br />
In der DDR fungierte <strong>Wernigerode</strong> als Kreisstadt, als Standort wichtiger Zuliefererindustrien<br />
sowie als beliebter Urlaubs- und Erholungsort. An der<br />
Burgbreite, im Stadtfeld und am Harzblick entstanden neue Wohngebiete in<br />
industrieller Bauweise. Parallel dazu wuchs im Stadtkern ein bedrohlicher<br />
Sanierungsstau, auch wenn die <strong>Altstadt</strong> mit großen Anstrengungen deutlich<br />
besser Instand gehalten wurde, als andere historische Stadtkerne im Osten.<br />
Auf dem ehemaligen Friedhof nördlich der <strong>Altstadt</strong> entstand ein Verwaltungs-<br />
und Kulturkomplex in industrieller Bauweise, der jedoch später zugunsten<br />
des heutigen Hotels und Kongreßzentrums wieder abgerissen wurde.<br />
Im „Küchengarten“ wurde ein komplexer Schulstandort mit Turnhalle,<br />
Sportplatz und Planetarium errichtet.<br />
Nach der Wiedervereinigung konnte sich <strong>Wernigerode</strong> als Mittelzentrum und<br />
Kreisstadt gut behaupten. Der Industrie gelang es, in überregionalen Netzwerken<br />
festen Fuß zu fassen. In den 1990er Jahren wuchs die Stadt weiter<br />
nach Norden, wo neue Wohn- und Gewerbeflächen erschlossen wurden.<br />
Die Hochschule Harz mit ihren wirtschaftswissenschaftlichen und technologischen<br />
Fachrichtungen gewann an Leistungskraft und Ausstrahlung. Der<br />
Dienstleistungssektor ist heute stabil, Handel und Tourismus florieren.<br />
5 Quelle: Archiv des Stadtplanungsamtes <strong>Wernigerode</strong>, eigene farbliche Hervorhebungen<br />
prägender Bereiche: roter Rand - Alt- und Neustadt, gelb – Nöschenrode, blau - Bereiche,<br />
die im engen Zusammenhang mit dem Schloss stehen, Grün – Friedhöfe und Stadtgrün<br />
StadtBüro Hunger, Stadtforschung und –entwicklung GmbH 9