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Geschäftsbericht 2011 - VPV

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228 ·Vereinigte Postversicherung VVaG Konzern<br />

Mit dem Partner DB Capital &Asset Management Kapitalanlagegesellschaft mbH,<br />

Köln (ehemals: Oppenheim VAM Kapitalanlagegesellschaft mbH, Köln), führen die<br />

<strong>VPV</strong> Lebensversicherungs-AGund die <strong>VPV</strong> Allgemeine Versicherungs-AGhalbjährliche<br />

bzw.jährliche Studien zum Asset-Liability-Management (ALM) durch. Hierbei werden<br />

mittels stochastischer Szenarien wahrscheinlichkeitsbasierte Aussagen über die<br />

zukünftige Unternehmenslage in unterschiedlichenKapitalmarktszenarien getroffen.<br />

Bedingt durch die Risiken im Zusammenhang mit der Verschuldungskrise in der<br />

Eurozone haben wir im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> bei unserer <strong>VPV</strong> Lebensversicherungs-AG<br />

eine zusätzliche Studie durchgeführt, um den schnellen Veränderungen an den<br />

Finanzmärkten gerecht zu werden. Die sich aus den Studien ergebenden Projektionen<br />

und Analysen sind wesentliche Entscheidungsgrundlagen für unsereStrategie, aber<br />

auch für die Festlegung einer mittelfristig finanzierbaren Überschussbeteiligung.<br />

Eines dieser untersuchten Kapitalmarktszenarien ist das Extremszenario „Niedrigzins“,<br />

anhand dessen wir unsere Fähigkeit zur Sicherung der langfristigen Garantieverzinsung<br />

überprüfen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzmarktkrise haben<br />

wir diverse weitere Extremszenarien getestet, die außergewöhnliche Belastungen<br />

auf der Zinsrisiko- und Kreditrisikoseite simulieren.<br />

Die Auswirkungen der Verschuldungskrise im europäischen Raum zeigten sich<br />

einerseits in deutlichen Ratingherabstufungen insbesondere bei Staatsanleihen<br />

und Emittenten der Peripherieländer der Eurozone, die zum Teil mit starken Kursverlusten<br />

einhergingen. Andererseits kam es zu einer laufzeitenübergreifenden<br />

Absenkung des Renditeniveaus bei Staatsanleihen bester Bonität. Gleichzeitig<br />

beobachten wir selbst bei diesen Papieren eine hohe Zinsvolatilität. Diese Effekte<br />

bergen das Risiko mittelfristig rückläufiger Erträge bei unseren Neuinvestitionen<br />

bei gleichzeitig ansteigender Anforderung an unsere Risikotragfähigkeit, da wir zur<br />

Erfüllung unserer Zinsgarantien nicht mehr überwiegend in Anlagen von Emittenten<br />

besterBonität investieren können. Bei einem weiter anhaltenden niedrigen Zinsniveau<br />

können unsere Wiederanlagen bei vertretbarem Risiko nur zu niedrigeren Renditen<br />

erfolgen, sodass sich mittelfristig Ergebnisrisiken ergeben können.<br />

Des Weiteren sehen wir ein hohes Risikoinweiteren Ergebnisbelastungen bei Staatsund<br />

Nachranganleihen von Banken der Eurozone. Die aktuell unklare Situation der<br />

Verschuldungskrise im Euroraum stellt eine große Bedrohung für die Renten- und<br />

Aktienmärkte und damit indirekt für die gesamte Finanzbranche dar. Diesem systemischen<br />

Risiko kann sich die <strong>VPV</strong> weder entziehen noch selbst eine Lösung herbeiführen.<br />

Den gegenwärtigen Marktverwerfungen begegnen wir unter anderem durch verstärkte<br />

Analysen unserer Kapitalanlagenbestände, um unsere imVordergrund stehenden<br />

Zinsänderungs-, Bonitäts- und Liquiditätsrisiken in angemessenen Zeitabständen<br />

zu quantifizieren. Zudem haben wir in der vergangenen Zeit neue Kennzahlen für<br />

unsere Bestände entwickelt, um die Effekte dieser Risiken auf unsere Unternehmen<br />

besser abbilden und gegebenenfalls besser steuern zu können. Wir analysieren anhand<br />

regelmäßiger Simulationen und Stresstests für die <strong>VPV</strong> Lebensversicherungs-AG<br />

und die <strong>VPV</strong> Allgemeine Versicherungs-AGdie Sensitivität der Kapitalanlagenbestände<br />

in unterschiedlichen Risikosituationen. Ein Ergebnis dieser Stresstests istexemplarisch<br />

eine Wertminderung der Kapitalanlagen um ca. 482,1 Mio. EUR im Falle einer Verschiebung<br />

der Zinsstrukturkurveum100 Basispunkteund eines Anstiegs der Risikoprämien<br />

für Unternehmensanleihen um 50 Basispunkte bei einem gleichzeitigen<br />

Aktienkursrückgang um 20 %. Eine solche Stressbelastung wärefür unsereUnternehmen<br />

verkraftbar und würde nur zu einer unwesentlichen Abschreibung führen,

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