4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico
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<strong>4.</strong>4 Zu den vier „Leitfragen“ an den handlungsorientierten<br />
Unterricht<br />
<strong>4.</strong><strong>4.</strong>1 Erste „Leitfrage“ zur Lernmotivation<br />
<strong>4.</strong><strong>4.</strong>1.1 Vorüberlegungen bzw. theoretischer Hintergrund<br />
211<br />
In einer ersten Bewertung des handlungsorientierten Entwurfs interessierte<br />
die von theoretischen Maßgaben unbelastete, spontan geäußerte<br />
Resonanz. Intendiert wurde damit ein in den begrifflichen Horizont der<br />
Schüler gestelltes, ihrem subjektiven Erfahrungs- und Deutungsrahmen<br />
entlehntes Votum. Ein solches enthielt - implizit - auch das Bild vom<br />
„Idealunterricht“, das die Schüler nach ihrer Bekanntschaft mit der<br />
handlungsorientierten Konzeption und in gedanklicher, erfahrungsbasierter<br />
Auseinandersetzung mit <strong>bei</strong>den alternativen Unterrichtsweisen<br />
(dem konventionellen und dem handlungsorientierten Unterricht)<br />
entwerfen sollten.<br />
Eine differenziertere <strong>Untersuchung</strong>sabsicht bewog dagegen zum Rückgriff<br />
auf die Selbstbestimmungstheorie der Motivation von DECI und RYAN<br />
(vgl. 1985, 1991 und 1993). Die Theorie postuliert insbesondere einen<br />
Zusammenhang zwischen der Befriedigung der drei „basalen“<br />
psychologischen Bedürfnisse nach Kompetenz oder Wirksamkeit, nach<br />
Autonomie oder Selbstbestimmung sowie nach sozialer Eingebundenheit<br />
einerseits und der Entwicklung „jedwede(r) Form von Motivation“ (KRAPP<br />
1998a, S. 193) andererseits.<br />
Mit den <strong>bei</strong>den erstgenannten psychischen Dimensionen beziehen sich<br />
DECI und RYAN explizit auf die Ar<strong>bei</strong>ten von DeCHARMS (1968) und<br />
WHITE (1959), die die energetische Substanz des Erlebens von kausaler<br />
Autonomie des eigenen Handelns und des Erfahrens eigener Wirksamkeit<br />
aufdecken. Um das Erleben von sozialer Eingebundenheit und Zugehörigkeit<br />
(vgl. hierzu auch HARLOW 1958) ergänzt stellen die drei „basic<br />
needs“ jene Energiequellen menschlichen Handelns dar, die neben den<br />
physiologischen Bedürfnissen und Emotionen von herausragender Bedeutung<br />
sind (vgl. DECI/RYAN 1993, S. 229). Sie unterstützen durch<br />
fortwährende emotionale Rückmeldung über die Effekte momentaner Auseinandersetzungen<br />
zwischen Person und Umwelt sowohl kurzfristig wie