4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico
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rund 80% ihrer Ar<strong>bei</strong>tszeit mit der unmittelbar kundenbezogenen<br />
Verkaufsdurchführung befaßt. Ihre Ausbilder haben seit dem Beginn der<br />
handlungsorientierten Unterrichtsreihe keine Veränderungen im verkäuferischen<br />
Verhalten festgestellt. Im Verkaufsgespräch zeige sie Mängel.<br />
Dazu einige Beispiele: Ein Kunde äußert seinen Wunsch. Nicole sagt, sie<br />
hätten den Artikel nicht. Oder: Ein Kunde überlegt, welchen Artikel er<br />
nehmen soll. Nicole gibt keine Hilfestellung <strong>bei</strong> der Entscheidungsfindung.<br />
Oder: Eine Kundin zieht einen Stoff zur Hälfte aus dem<br />
Regalfach. Nicole holt den Stoff nicht ganz heraus, um ihn der Kundin zu<br />
zeigen und „die Ware sprechen“ zu lassen. Genau diese Verhaltensweisen<br />
wurden nun aber im Warenverkaufskunde-Unterricht thematisiert!<br />
Insgesamt beklagt der Ausbilder eine gewisse Passivität oder gar ein<br />
Desinteresse in bezug auf betriebliche Handlungsabläufe. Zwar sei Nicole<br />
keineswegs faul und durchaus willig, die ihr übertragenen Aufgaben zu<br />
erledigen. Aber es mangele ihr an intellektuellen Fähigkeiten („sie ist nicht<br />
in der Lage, zu differenzieren“). Das drücke sich auch in einer<br />
unzureichenden Fähigkeit aus, die zur Bewältigung einer Aufgabe<br />
gegebenen Bedingungen bzw. Einflußfaktoren zu erfassen. Hierin äußere<br />
sich eine - nicht nur auf das Verkaufsgespräch erstreckende - Unselb-<br />
ständigkeit.<br />
Michael S. wird in einem mittelgroßen Zweirad-Geschäft ausgebildet. Dem<br />
Sortimentsschwerpunkt entsprechend - Zweiräder und Zubehör machen<br />
das Kernsortiment aus - herrscht Vollbedienung vor. Michael ist zu ca.<br />
20% im unmittelbaren Verkauf tätig, die meiste Zeit verbringt er mit<br />
verkaufsvorbereitenden Ar<strong>bei</strong>ten sowie mit sonstigen Tätigkeiten wie Kunden<br />
informieren, Kassieren oder Waren verpacken.<br />
Michael sei „immer schon“ recht scheu, zurückhaltend und den Kunden<br />
gegenüber fast ängstlich gewesen. Er meide deshalb Kundenkontakt und<br />
bevorzuge Ar<strong>bei</strong>ten wie Regale einräumen und Waren auszeichnen. Dies<br />
habe sich auch im Laufe der letzten acht bis neun Monate (also während<br />
der Laufzeit des handlungsorientierten Unterrichts) nicht geändert. Über<br />
eine neue Unterrichtsform habe er nie mit dem Ausbilder gesprochen.