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4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico

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<strong>bei</strong>. Als Begründung ist auf die Selbstbestimmungstheorie und die in ihr<br />

postulierten Zusammenhänge zwischen dem Erleben von Kompetenz,<br />

Autonomie und sozialer Eingebundenheit zu verweisen. Dort, wo die drei<br />

Empfindungssektionen einen ausreichenden Grad der Befriedigung erfahren,<br />

wird das Auftreten intrinsischer wie extrinsischer Lernmotivation<br />

begünstigt. Identitätstheoretisch gewendet bietet das Lernszenarium<br />

zumindest die Möglichkeit, „Identität als situative Erfahrung“ subjektiv<br />

bedeutsamer und betroffen machender Person-Gegenstandsbeziehungen<br />

zu entfalten.<br />

Ob es allerdings zu Generalisierungen dieser kontextbedingten<br />

Erfahrungen kommt, ist nicht losgelöst davon zu sehen, inwieweit letztere<br />

vom Individuum auch über die Lernsituation hinaus als bedeutsam<br />

eingeschätzt werden. Diese Bewertung hängt nicht zuletzt ab von der<br />

Identitätsentwicklung im Prozeß der Interaktion des Individuums mit seiner<br />

Umwelt. Überwiegt hier<strong>bei</strong> die Tendenz zur Identitätsassimilation, also zur<br />

„Anpassung neuer Erfahrungen an die bestehende Identität“<br />

(Identitätsstabilisierung), so dominiert das gewachsene, biographisch<br />

verfestigte „Selbst“ diesen interaktiven Verlauf. Im (anderen) Falle der<br />

Identitätsakkomodation neigt das Subjekt eher zur „Anpassung der<br />

bestehenden Identität an neue Erfahrungen“ (Identitätsänderung), sind<br />

also aus der Situation resultierende Rückwirkungen auf das „Selbst“ zu<br />

erwarten (vgl. HAUSSER 1995, S. 63). Im Falle eines ausgeprägten,<br />

stabilen Selbstkonzepts werden die neuen Erfahrungen mithin kaum<br />

gravierende Änderungen in der Identitätsstruktur bewirken, bleibt somit<br />

der situativ durchaus anregende Lerncharakter „folgenlos“.<br />

Identität präsentiert sich, so der Kern des zuletzt Gesagten, als Ergebnis<br />

und Bedingungsvariable individuell unterschiedlich verlaufender und<br />

verar<strong>bei</strong>teter Auseinandersetzungen mit der Umwelt. Unter dem Aspekt<br />

der hier vor allem zu diskutierenden Lernmotivation ist in der beruflichen<br />

Ausbildung insbesondere das Berufsverständnis des Auszubildenden als<br />

anthropogene Bedingung des Lehr-Lernprozesses dominant. Als bereichsspezifischer<br />

selbstkonzeptioneller Entwurf repräsentiert es eine<br />

zentrale Dimension des subjektiven Bildungsgangs. Es läßt sich auffassen

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