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4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico

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Unterricht nachweisbaren Verwertungsbezuges; es weist dem Lehrenden<br />

aber gleichzeitig die Richtung, in der er didaktisch-methodische<br />

Reflexionen (auch) steuern muß: die Sichtbarmachung des Anwendungszusammenhangs<br />

bzw. der Korrespondenz unterrichtlicher Inhalte mit<br />

betrieblichen Anforderungsarten, insbesondere dann, wenn aus<br />

Schülerperspektive eine solche lernortverbindende Symmetrie „praktischen“<br />

Tuns und „theoretischer“ Einsicht schwer erkennbar ist. Die<br />

durchgeführten Interviews verdeutlichen auch, daß - auf entsprechende<br />

Nachfrage - die Probanden durchaus den Bezug verkaufspsychologisch<br />

fundierten Wissens zu ihrem berufspraktischen Tun erkennen („Sicher<br />

muß man das am Anfang gemacht haben, um die [Rollenspiele, der Verf.]<br />

auf die Beine zu stellen“. - „Also am Anfang vielleicht nur so`n bißchen<br />

das Theoretische, aber dann auch direkt dann schon mit den<br />

Verkaufsgesprächen anfangen“. - „Nee, also die Problemlöse-Fälle waren<br />

doch ... Also man hat doch schon dadurch gelernt“ ).<br />

Andererseits stellt die Präferenz für Rollenspiele auch jenes Moment<br />

heraus, dem man vielleicht gerade im Hinblick auf die vorfindliche<br />

Schülerklientel besondere Beachtung schenken muß: das gegen-<br />

ständlich-praktische und/oder in sozial-kommunikative Handlungen<br />

gerahmte Lernen. Vergegenwärtigt man sich nämlich noch einmal die<br />

Motive, die die Berufswahl der Probanden leiteten, so wird ja auch<br />

deutlich, daß die Interessen und Neigungen nicht solchen Berufen galten,<br />

in denen eher abstraktes Handeln, geistige Leistungen im Vordergrund<br />

stehen bzw. zu den wesentlichen Kategorien qualifizierten professionellen<br />

Tuns zählen.<br />

Der Spielcharakter simulierter Verkaufsgespräche mag Aufschluß geben<br />

über den Hintergrund der geäußerten „Vorlieben“, ermöglicht er doch<br />

jenen auch <strong>bei</strong> Jugendlichen dieses Alters zu beobachtenden Spaß am<br />

sinnlich wahrnehmbaren, äußere Handlungen gestattenden Spiel (vgl.<br />

hierzu HARTWIG 1980, S. 289 ff.). Die methodische Indienstnahme<br />

dieser „Funktionslust“ (BÜHLER) eröffnet zweifellos motivationale Perspektiven,<br />

begegnet aber auch der Gefahr, über das Vorwalten lustbetonten<br />

Agierens die Effizienz des Lernens auszuhöhlen. Dann nämlich,

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