4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico
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dere hinsichtlich des Erkennens einer inhaltlich-strukturellen Entspre-<br />
chung von Lern- und Anwendungssituation, „d. h. in bezug auf die unterschiedliche<br />
Konkretisierung einzelner Elemente und Relationen der untersuchten<br />
kognitiven Struktur“ (MESSNER 1978, S. 121) schwer (vgl. auch<br />
EDELMANN 1996, S. 409). Die Motivation zur Anwendungsleistung<br />
unterliegt dagegen dem Einfluß der Kongruenz der <strong>bei</strong>den Situationen in<br />
sozialer Hinsicht, „d. h. in bezug auf Rollenanforderungen und soziale<br />
Kontrollen“ (MESSNER 1978, S. 121).<br />
„Soziale Ähnlichkeit“ indessen ist - ungeachtet der „objektiven“ Übereinstimmung<br />
- insbesondere auch das Ergebnis subjektiver Wahrnehmungsqualität,<br />
liegt also nicht zuletzt im Wirkungskreis des interindividuell<br />
variierenden Sinngehalts des gegebenen Person-Umwelt-<br />
Bezuges (vgl. BRONFENBRENNER 1981, S. 38 sowie FRIEDRICH/<br />
MANDL 1992, S. 22). Damit wird das jeweilige Berufsverständnis der<br />
Auszubildenden zum zentralen Kandidaten des (persongebunden different<br />
erlebten) Aufforderungscharakters betrieblicher Handlungsbereiche,<br />
insofern es als identitätsimmanenter Entwurf zur motivationsrelevanten<br />
Vermittlungsgröße im Prozeß der Übersetzung des schulisch erworbenen<br />
Verhaltenspotentials in den betrieblichen Verwertungszusammenhang<br />
avanciert. Beide genannten transferbestimmenden Merkmale enthalten<br />
somit Aspekte, die den Interpretationsrahmen dieser Ar<strong>bei</strong>t mitbestimmen.<br />
Sie sollen daher auch die nachstehende Auswertung der Ausbilder-<br />
Stellungnahmen lenken, ohne allerdings hinsichtlich ihres verhaltens-<br />
erklärenden Beitrags eine (idealtypische) strikte Trennung vorzunehmen,<br />
da sie realiter ohnehin „im Verbund“ ihre Wirkung entfalten. So mag ein<br />
Proband intellektuell in der Lage sein, ein im Unterricht erworbenes<br />
Begriffsschema in betrieblichen Handlungssituationen anzuwenden; er tut<br />
es jedoch nicht, weil es seinem motivationalen bzw. berufsspezifischen<br />
Konzept widerspricht.<br />
Bevor nun anschließend <strong>bei</strong>spielhaft drei „Fälle“ nachgezeichnet werden,<br />
die für unterschiedliche „Motivationstypen“ stehen, folgt zunächst ein kurzer<br />
Überblick „über alle Fälle hinweg“.