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4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico

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indes nicht selbstverständlich. Eine bereits bestehende thematische<br />

Vorliebe bietet nicht per se einen lernanregenden „Nährboden“, dispen-<br />

siert keineswegs von lernmotivational ansprechender didaktischer Gestaltung,<br />

die oftmals (irrtümlich) nur <strong>bei</strong> „uninteressierten“ Schülern als<br />

Erfordernis angesehen wird. „Denn durch Bedingungen des Unterrichts<br />

können Interessen nicht nur unterstützt, sondern auch beeinträchtigt<br />

werden“ (KRAPP 1998a, S. 197). Derartige Restriktionen sind aber am<br />

ehesten in didaktischen Situationen zu erwarten, in denen Handlungsspielräume<br />

eingeengt bzw. Handlungsvollzüge en detail vorgeschrieben<br />

werden, soziale Einbindung infolge fehlenden Interaktionspotentials<br />

zwischen den Schülern nicht oder kaum erfahrbar ist und in denen<br />

Rückmeldungen über Defizite hinsichtlich des Lernstandes weniger als<br />

Information denn als Kontrolle empfunden werden (vgl. KRAPP 1998a,<br />

S. 197).<br />

Besonders aber unter den <strong>bei</strong>den ersten Aspekten liefert handlungsorientierter<br />

Unterricht gegenüber dem konventionellen ein methodisches<br />

Plus, so daß die Gefahr einer möglichen Auflösung eines bereits vorhandenen<br />

Interessenbestandes geringer ist. Zwar gewährleistet also eine<br />

schon vorhandene „interessierte“ Zuwendung zu einer unterrichtlichen<br />

Thematik keine zwangsläufig sich einstellende Lernbereitschaft; gleich-<br />

wohl wird die Entstehung bzw. Erhaltung letzterer durch Handlungs-<br />

orientierung gefördert.<br />

Gilt dies <strong>bei</strong> Melanie für die situationale Lernmotivation, so ist mit Blick auf<br />

die langfristige Interessenentwicklung zunächst keine Veränderung in<br />

ihrem Interesse für Warenverkaufskunde zu verzeichnen; ebenso beschäftigt<br />

sie sich in ihrer Freizeit nicht mehr als früher auch schon mit<br />

verkaufskundlicher Lektüre. Unter dem vorhin behandelten Aspekt kann<br />

dies allerdings auch positiv gelesen werden: Immerhin blieb das bereits<br />

„mitgebrachte“ Interesse erhalten.<br />

Allerdings äußert Melanie nun - wie oben bereits angezeigt - ein stärkeres<br />

Gefühl der Identifikation mit ihrem Beruf: „Sonst hab` ich immer gesagt:<br />

´Nee, schon wieder ar<strong>bei</strong>ten!` Aber jetzt, wo wir den handlungs-

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