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4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico

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als ein sinnstiftendes Ordnungskonzept zum Aufbau eines<br />

berufsbezogenen Selbstbildes und stellt eine (motivational relevante)<br />

Ausgangsgröße für eine erfolgreiche berufliche Entwicklung dar (vgl.<br />

KUTSCHA 1984, S. 76). Ein bloß bruchstückhaft aufgebautes Berufsverständnis<br />

bildet daher einen ungünstigen Rahmen zur Entwicklung<br />

dauerhafter Interessen. Wer <strong>bei</strong>spielsweise einen Beruf weniger aus<br />

Neigung, denn aus marktangepaßten oder sonstigen Zwängen heraus<br />

ergriffen hat, wird vermutlich - spätestens nach der Ausbildung, wenn<br />

nicht schon vorher - andere berufliche Wege gehen. Hier ist keine stabile<br />

Interessenentwicklung auf der Schiene des Ausbildungsberufs zu<br />

erwarten; sie wäre allerdings aus pädagogischer wie identitätspsychologischer<br />

Perspektive wohl auch nicht anzustreben.<br />

Die Entwicklung von langfristigem, dispositionalem (wie selbstverständlich<br />

auch von situationsgebundenem) Interesse ist nicht zuletzt eine Frage der<br />

Lernervoraussetzungen, d. h. der mehr oder weniger stabilen anthropo-<br />

genen Bedingungsgrößen des Lehr-Lernprozesses. Dies muß <strong>bei</strong> der<br />

Unterrichtsgestaltung berücksichtigt werden. Interessen können nicht<br />

beliebig produziert werden. Der Pädagoge hat zur Kenntnis zu nehmen,<br />

„daß ein Mensch nicht von seiner gesamten Lebenswelt, von all seinen<br />

Gegenstandsbeziehungen gleichermaßen stark betroffen sein kann“<br />

(HAUSSER 1995, S. 10). Ein didaktisch noch so festlich gedeckter Tisch<br />

stellt nur ein Angebot an den Lernenden dar. Was aber - um im Bild zu<br />

bleiben -, wenn ihm der Appetit fehlt?<br />

Nun haben aber gerade die berichteten Erfahrungen der Schüler gezeigt,<br />

daß die Befriedigung der drei „basalen“ Bedürfnisse im handlungsorientierten<br />

Unterricht eher als im konventionellen anzunehmen ist, daß<br />

sich also zumindest kurzfristig bedeutungsmächtige Person-Gegenstands-“Begegnungen“<br />

einstellen können. Damit ist aber dann auch eine<br />

wichtige Voraussetzung zu einer weitergehenden Auseinandersetzung mit<br />

der unterrichtlich aufbereiteten Thematik grundgelegt. Interessenentwicklung<br />

läßt sich sicherlich nicht erzwingen, ist nicht direkt zu erzeugen.<br />

Dies schließt indes eine mittelbare Einflußnahme nicht aus. So ist aus<br />

pädagogisch-didaktischem Blickwinkel wesentlich, Lehr-Lernkonditionen

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