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4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico

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vorgegeben, was Sie unterrichten müssen, und ... Em, wir haben ja auch<br />

schon oft gesagt, z. B. zu der Frau N. N.: ´Was bringt uns das jetzt speziell<br />

für unsere Prüfung?` Oder auch davor, wo da Themen kamen, wo wir die<br />

Welt nich verstanden haben. Wat soll`n wir mit dem Quatsch? Nee, das<br />

kommt in der Prüfung nicht vor“. Im übrigen bezweifelt er die Aktualität<br />

des im Berufsschulunterricht vermittelten theoretischen Wissens: „Ich sag`<br />

mal, (...) daß die Praxis hier der Theorie hier in der Schule immer weit<br />

voraus is. Sagen wir mal, wenn wir jetzt im Theoretischen weiter wären,<br />

und später in der Praxis was davon haben, dann wär`s vielleicht<br />

interessanter! Aber in der Praxis is man ja immer irgendwie weiter“.<br />

Die Effizienz der im bevorstehenden handlungsorientierten Unterricht<br />

dominierenden Sozialform der Gruppenar<strong>bei</strong>t schätzt er - für sich<br />

persönlich - zurückhaltend, eher skeptisch ein: „Tja, ich hab` da immer<br />

so`n eigenes Konzept, ich geb` mal zu, ich bin en ziemlicher Dickkopf.<br />

Wenn ich meine, daß es richtig ist, is es für die anderen immer schwer,<br />

mich davon zu überzeugen, daß es nich so is. Zum Beispiel wenn der<br />

andere recht hat, und da gibt`s noch en zweiten Weg, dann beharr` ich<br />

immer auf meinem! Da hab` ich immer Probleme, das anzuerkennen“.<br />

In der ex post-Bewertung des handlungsorientierten Unterrichts „leistet“<br />

Boris` oben angerissene negative Einstellung zur Berufsschule, begrün-<br />

det vor allem durch die subjektiv empfundene relative „Wirkungslosigkeit“<br />

des dort Gelernten im betrieblichen Handlungsfeld, jedoch keinen „Wider-<br />

stand“ <strong>bei</strong> einer überwiegend positiven Grundhaltung. Anfänglich<br />

geäußerte Kritik („Langeweile“, „Bindung“ des Problemlösungsprozesses<br />

an vorgegebene Lösungsraster) weicht einer insgesamt günstigen Beurteilung.<br />

Hier<strong>bei</strong> fällt auf, daß er trotz seiner im Eingangsinterview betonten<br />

Eigenwilligkeit und mangelnden Einordnung in die spezifische Ordnung<br />

und Dynamik sozialer Lernprozesse gerade die Gruppenar<strong>bei</strong>t würdigt:<br />

„Ja, ich würde auch sagen, das (die Gruppenar<strong>bei</strong>t, der Verf.) is auf jeden<br />

Fall sehr intensiv! Ja und, äh, ich sag` mal, wenn man jetzt öfter auch so<br />

andere Gruppen bilden würde, sagen wir mal handlungsorientiert, dann<br />

spricht man auch mal mit Leuten zusammen und diskutiert mit denen, mit<br />

denen man normalerweise überhaupt nichts am Hut hat, ne! (...) Na gut,

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