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4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico

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die vermeintlich begabteren (Boris, Michael H.), die sich hier<strong>bei</strong><br />

hervortaten und die Hauptar<strong>bei</strong>t zu leisten hatten. SchülerInnen wie<br />

Natalia, Melanie und Michael S., die eher zu den zurückhaltenden<br />

und/oder wenig (intrinsisch) motivierten Lernern gehörten, verhielten sich<br />

deutlich passiv, überließen den anderen die Federführung im<br />

Gruppengeschehen. Solche Verhaltensweisen untergraben nun allerdings<br />

eine erfolgversprechende Kooperation (vgl. STEBLER/REUSSER/PAULI<br />

1994, S. 250).<br />

Fehlende kooperative Fähigkeiten und Fertigkeiten wie auch eine unzureichende<br />

Bereitschaft der „Introvertierten“ zur aktiveren Teilnahme am<br />

kooperativen Ar<strong>bei</strong>tsprozeß einerseits und die dürftige Unterstützung und<br />

Einbindung dieser Schüler in den gemeinsamen Lernprozeß durch die<br />

„Dominierenden“ andererseits können als Begründung des festgestellten<br />

Mankos angeführt werden. Die eher schwächeren Schüler zogen<br />

offensichtlich gar nicht erst in Erwägung, die leistungsstärkeren als<br />

„Modelle“ für den eigenen kognitiven Prozeß heranzuziehen (vgl.<br />

FRIEDRICH/MANDL 1997, S. 267). Möglicherweise fehlte ihnen aufgrund<br />

mangelnder Vertrautheit mit selbstorganisierten, gruppenbezogenen<br />

Lernprozessen das Problembewußtsein und somit auch die Einsicht in die<br />

Notwendigkeit, Lernhilfe - ob vom Mitschüler oder vom Lehrer geleistet -<br />

einzuholen (vgl. DUBS 1997, S. 338 sowie 1993b, S. 453). Hinzu kamen<br />

sicherlich auch <strong>bei</strong> einigen Schülern durch Zurückhaltung und<br />

Verschlossenheit verursachte Kommunikationshemmnisse (vgl.<br />

WEINERT 1996b, S. 34). Die leistungsstärkeren Schüler wiederum sahen<br />

- ebenfalls bedingt durch eine unzureichende Gruppenar<strong>bei</strong>ts-Erfahrung -<br />

keine Veranlassung zur Hilfeleistung.<br />

So blieb der Austausch von Informationen aufgrund der nur<br />

oberflächlichen (oft lediglich die „Nebenstränge“ des Unterrichts berührenden)<br />

Gestaltung der sozialen Beziehungen weitgehend aus, beschränkte<br />

sich die Interaktion jeweils auf die leistungsschwächeren und<br />

leistungsstärkeren Lerner. Damit aber war eine wichtige Bedingung<br />

effizienten kooperativen Lernens nicht gegeben (vgl. WEINERT 1996b,<br />

S. 34 sowie auch MANDL/REINMANN-ROTHMEIER 1995, S. 46).

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