4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico
4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico
4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
271<br />
Der in Analogie zur mittelalterlichen Handwerkslehre konzipierte - allerdings<br />
in der „handlungsorientierten“ Diskussion kaum zur Kenntnis<br />
genommene - cognitive apprenticeship-Ansatz könnte insofern einen<br />
Kompromiß darstellen zwischen traditionellem und handlungsorientiertem<br />
Unterricht. Deren jeweils dominierenden lehrer- oder schülerzentrierten<br />
Ausprägungen ließen sich in diesem Instruktionsdesign auffangen und<br />
klientenbezogen umsetzen. Damit könnten Tendenzen der einseitigen<br />
Auslegung des einen oder anderen Ansatzes vermieden werden und<br />
stünde das methodische Vorgehen im Einklang mit dem „Prinzip der<br />
Interdependenz“ (vgl. MANDL/REINMANN-ROTHMEIER 1995, S. 42 ff.<br />
sowie auch MANDL 1992, S. 32 ff., FRIEDRICH/MANDL 1997, S. 259 ff.<br />
und PRENZEL 1992, S. 343 ff.).<br />
<strong>4.</strong><strong>4.</strong>4 Vierte „Leitfrage“ zu den Konsequenzen des handlungsorientierten<br />
Unterrichts in bezug auf das betriebliche<br />
Ar<strong>bei</strong>ts- und Lernverhalten<br />
<strong>4.</strong><strong>4.</strong><strong>4.</strong>1 Vorüberlegungen<br />
Der Ermittlung der Auswirkungen des handlungsorientierten Unterrichts<br />
auf den betrieblichen Handlungsraum der Auszubildenden liegen die Ge-<br />
spräche mit den an der Ausbildung Beteiligten zugrunde. Allerdings sind<br />
die im Folgenden beschriebenen („Anwendungs“-)Ergebnisse mit einigen<br />
Einschränkungen zu versehen. Die Beobachtung durch die Ausbilder<br />
bezog sich nur auf einen kleinen Ausschnitt der gesamten Ar<strong>bei</strong>tszeit des<br />
Auszubildenden, was folglich ihre Aussagekraft ausdünnt. Zudem wurde<br />
die Wiedergabe des Gelernten von solchen Personen verfolgt, die die<br />
Entstehungsbedingungen des Erwerbs des Wissens bzw. der Dispositionen<br />
in der Lernsituation nicht kannten. Ihnen fehlte daher die Basis zur<br />
Beurteilung, ob und in welcher Weise das dort angeeignete Wissen und<br />
Können in betriebliches Handeln einfloß.<br />
Außerdem beschränkten sich ihre Beobachtungen auf „manifestes“ Verhalten,<br />
in welchem allerdings nicht ausschließlich die Wirkkraft der<br />
unterrichtlich erworbenen Begriffe, Schemata bzw. Fähigkeiten und<br />
Fertigkeiten zu erkennen ist. Möglicherweise rekonstruierten die Aus-