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4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico

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Daraus erwächst dann allerdings auch ein gravierender Nachteil<br />

„authentischen“, „situierten“ (handlungsorientierten) Lernens. Ohne Anleitung<br />

des Lehrers, das situativ erworbene Wissen auf andere Bereiche<br />

zu übertragen - was eine systematische Reflexion des Gelernten bzw. des<br />

eigenen Lernens erfordert -, bleibt solches Lernen in der Lernsituation<br />

verhaftet, bleibt es „träges Wissen“ (vgl. DUBS 1993a, S. 116 sowie<br />

RENKL 1998, S. 514 ff.). Erst die Unterstützung durch den Lehrer<br />

(coaching und scaffolding), der die Schüler zu „generierenden und reflek-<br />

tierenden Denkprozessen“, zur Abstrahierung vom unmittelbaren Lernkontext<br />

anhält, vermag ein „dekontextualisiertes“, flexibel handhabbares<br />

Transferwissen zu gewährleisten (vgl. DUBS 1995a, S. 116, MANDL/<br />

REINMANN-ROTHMEIER 1995, S. 42 ff., GERSTENMAIER/MANDL<br />

1995, WEINERT 1994 sowie KLAUER 1999, S. 119).<br />

In dieser Hinsicht empfiehlt es sich des weiteren, multiple Kontexte zu<br />

erzeugen, indem man die Schüler auffordert, Probleme aus verschie-<br />

denen Perspektiven, unter divergierenden Zielsetzungen und in wechselnden<br />

Kontexten zu betrachten. Eine solche Anordnung der Lern-<br />

umgebung eröffnet den Schülern den Blick auf unterschiedliche Verwendungsbedingungen<br />

des erar<strong>bei</strong>teten Wissens und fördert dessen flexible<br />

Handhabung, was wiederum die Anwendung in andersartigen Problemfällen<br />

begünstigt (vgl. MANDL/PRENZEL/GRÄSEL 1992, S. 136, STARK<br />

u. a. 1995 sowie DÖRIG 1995, S. 126).<br />

Neben dieser „instruktionslogischen“ Begründung ist auch die unter-<br />

schiedliche, im subjektiven Wahrnehmungsrahmen fundierte motivationale<br />

Ausrichtung <strong>bei</strong> den drei Auszubildenden ein Haltepunkt zur<br />

Erklärung des fehlenden Transfers. Michael S. wurde weiter oben als „external“<br />

motiviert bezeichnet. Seine (bislang) unerfüllten Berufswünsche<br />

und die „gezwungenermaßen“ aufgenommene Ausbildung bestimmen<br />

noch immer seine negative Einstellung zum Beruf, indem er allenfalls<br />

unter warentechnischem Aspekt Interessen entwickeln kann. Das<br />

Verkaufen bzw. Beraten liegt ihm, wie gesehen, weniger, eher scheut er<br />

den Kundenkontakt. Unter diesen Vorzeichen bzw. angesichts seines<br />

Berufs(-rollen)verständnisses ist schwerlich ein besonderes Engagement

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