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4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico

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Und schließlich ist darauf zu verweisen, daß Lernen nicht in allen<br />

entscheidungsrelevanten Bereichen von Fremdsteuerung befreit werden<br />

muß, um die Auszeichnung „selbstgesteuert“ zu erlangen (vgl. z. B.<br />

WEINERT 1982, GULDIMANN 1997 sowie METZGER 1995). Vielmehr<br />

geht es darum, „daß der Lernende Wahlmöglichkeiten hat und erlebt, daß<br />

er in der Lage ist, selbst etwas zu verursachen und zu bewirken“<br />

(MANDL/REINMANN-ROTHMEIER 1995, S. 66), sich also als „selbstbestimmt“<br />

erfährt (vgl. DECI/RYAN 1985). Unter diesen Bedingungen<br />

lassen sich nun freilich (noch) genügend Freiräume für schulisches<br />

Lernen schaffen; allerdings auch Hemmnisse, dann nämlich, wenn diese<br />

Selbständigkeit nicht genutzt (bzw. bewältigt) werden kann.<br />

Die erfolgreiche „Verwertung“ dieser Selbständigkeit im Lernprozeß hängt<br />

nun - wie oben gesehen - überwiegend von (meta-)kognitiven Voraus-<br />

setzungen sowie der Nutzbarmachung personaler wie apersonaler<br />

Ressourcen der Lernumgebung ab. Inwieweit dies den Probanden<br />

gelungen ist, soll in diesem Abschnitt berichtet werden. Da<strong>bei</strong> ist zu<br />

bedenken, daß die Ergebnisse aus einer „teilnehmenden Beobachtung“<br />

gewonnen, also auf der Basis wahrgenommenen Verhaltens ermittelt<br />

wurden (vgl. Kapitel <strong>4.</strong>3). Damit ist ausgesagt, daß - neben anderen mit<br />

dieser Methode verbundenen Restriktionen wie beschränkte Wahr-<br />

nehmung und zeitliche Begrenzungen während der Perzeption - lediglich<br />

„Beobachtbares“ dokumentiert werden kann, somit also intraindividuelle<br />

Vorgänge lediglich (subjektiv deutend) indirekt erschlossen werden<br />

können (vgl. LAMNEK 1995, S. 243 ff.). So entziehen sich <strong>bei</strong>spielsweise<br />

interne, (meta-)kognitive Vorgänge wie die Integration neuen Wissens in<br />

die bestehende kognitive Struktur, das Verstehen und Behalten des<br />

Gelernten, das Aktivieren von Aufmerksamkeit und Interesse sowie die<br />

Aufrechterhaltung der Motivation und Konzentration, die Rückbesinnung<br />

auf früher Gelerntes oder die selbstbezügliche Rückmeldung über den<br />

Fortgang des Lernprozesses der Fremdwahrnehmung.<br />

Gegenstand der Beobachtung waren daher Verhaltensweisen wie die<br />

Verwendung der mitgelieferten Ar<strong>bei</strong>ts- und Informationsblätter und des<br />

eingeführten Lehrbuchs sowie - die kooperative Ebene des selbständigen

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