4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico
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Die potentiellen Kontrollaktivitäten gestalteten sich in der Anfangsphase<br />
des handlungsorientierten Unterrichts recht autonom, da die Schüler<br />
weder vom Lehrer noch durch Anleitungen in den ausgegebenen Texten<br />
dazu aufgefordert wurden. Sie konnten also selbst entscheiden, ob<br />
überhaupt und wann sie ihren Lernprozeß bzw. dessen Ergebnisse<br />
kritisch im Hinblick auf die geforderte Aufgabe überprüfen. Ebenso wie <strong>bei</strong><br />
den antizipativen Lernhandlungen waren aber auch jetzt kaum bzw. keine<br />
evaluierenden Reflexionsprozesse zu erkennen. Die Schüler bear<strong>bei</strong>teten<br />
die Fragen bzw. Aufgabenstellungen und beendeten ohne erkennbare<br />
Überprüfung des erbrachten Resultats ihre Ar<strong>bei</strong>t.<br />
Im späteren Verlauf wurden sie durch die „Leitfragen zur Aufgaben- bzw.<br />
Problemlösung“ zur Evaluation ihrer Ergebnisse angehalten, indem sie<br />
mögliche Maßnahmen zur erfolgreichen Aufgaben- bzw. Problem-<br />
bewältigung gegeneinander abwägen und die jeweils „problemlösende“<br />
Alternative begründen sollten. In diesen „extern“ veranlaßten Kontroll-<br />
bzw. Bewertungsprozessen ereigneten sich dann allerdings auch<br />
kurzzeitig rege Diskussionen über die vermeintliche Lösungsmöglichkeit,<br />
wurde versucht, letztere in kritischer Auseinandersetzung mit den Argumenten<br />
der Mitschüler - und meist ohne angeforderte Hilfeleistung<br />
durch den Lehrer - zu rechtfertigen. Jedoch waren in diesen Diskussionen<br />
durchweg solche Schüler dominierend, die in ihrem generellen, auch<br />
außerhalb des unterrichtlichen Geschehens gezeigten Verhalten<br />
selbstbewußt und sicher auftraten (Boris, Marcel, Inken und Nicole Kr.).<br />
Die übrigen verhielten sich meist zurückhaltend und abwartend und<br />
akzeptierten in der Regel die von den genannten Schülern erar<strong>bei</strong>teten<br />
Lösungsvorschläge.<br />
Waren die Antizipationsaktivitäten durch die „Leitfragen-Struktur“ weitgehend<br />
„vorprogrammiert“, so galt dies nicht für die Durchführung. In<br />
dieser Phase, die hier sowohl die „eigentliche Lösung“ der Aufgabe als<br />
„sequentielle Abfolge von inneren Operationen“ (DULISCH 1994, S. 75)<br />
als auch die meist im kooperativen Verbund vorgenommene<br />
Auseinandersetzung mit der zur Lösung dieser Aufgabe vorhandenen<br />
Lernumwelt umfaßt, gestalteten sich die Handlungen der Schüler mehr