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4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico

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einer was gemacht, und die anderen haben dann davon profitiert. Das<br />

fand ich auch nicht in Ordnung“. In der Gruppenar<strong>bei</strong>t sieht er also die<br />

Gefahr, daß die produktive Lernleistung auf einen oder wenige Schüler<br />

abgeladen wird, während die anderen auf Kosten dieser in<br />

„unterrichtlichen Nebensträngen“ agieren.<br />

Bei diesen Vorbehalten überrascht dann jedoch Michaels gewogenes<br />

Urteil zum handlungsorientierten Unterricht am Ende der sechsmonatigen<br />

Laufzeit. Zwar scheint sich seine zurückhaltende Einstellung zur Mitte der<br />

durchgeführten Unterrichtsreihe bestätigt zu haben, worauf seine<br />

Äußerungen im Zwischeninterview hinweisen (vgl. auch Abschnitt<br />

<strong>4.</strong><strong>4.</strong>1.2.1). Indes steuert seine Bewertung nach Abschluß des handlungsorientierten<br />

Unterrichts einen zustimmenden Kurs. Nun bescheinigt er der<br />

neuen Methode in wesentlichen Beurteilungskriterien unterrichtlichen<br />

Lernens (Lern- bzw. Behaltensleistung, Ermöglichung sozialer Kommuni-<br />

kation und selbständigen Lernens) Priorität im Vergleich zum herkömm-<br />

lichen Unterricht. Insbesondere fällt auf, daß er nun - entgegen seinen<br />

Befürchtungen - die Gruppenar<strong>bei</strong>t als Positivum hervorhebt: „Gut, <strong>bei</strong><br />

normaler Gruppenar<strong>bei</strong>t, wie wir`s früher gewohnt waren, haben vielleicht<br />

zwei, drei Leute zusammengear<strong>bei</strong>tet. Hier waren`s doch mehr! Also die<br />

komplette Gruppe“.<br />

Abgesehen von einer situational erzeugten Lernbereitschaft entwickelt<br />

Michael sogar eine gewisse fachbezogene „Neigung“. Auf die Frage nach<br />

einer durch den handlungsorientierten Unterricht hervorgerufenen<br />

Vorliebe für Warenverkaufskunde, entgegnet er: „Ja, schon etwas mehr<br />

als vorher! Also mehr als im konventionellen Unterricht“. Und auch in<br />

seiner Einschätzung des Berufsschulunterrichts im Hinblick auf die betriebliche<br />

Nutzanwendung rangiert das Fach vorne. Die Auswirkungen des<br />

zurückliegenden Unterrichts beschreibt er so, daß „man das<br />

Verkaufsgespräch jetzt etwas geändert hat“, und er glaubt, nun besser<br />

verkaufen zu können, „weil man jetzt die Sätze anders wählt als früher, wo<br />

man das noch nicht gekannt hat“. Hier bleibt allerdings (erneut)<br />

einschränkend zu bedenken, daß auch die Vergleichsgruppe eine höhere

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