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4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico

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Kooperatives Lernen freilich funktioniert nicht „voraussetzungslos“,<br />

benötigt im Gegenteil Anleitungen durch die Lehrkraft, „wie Gruppenar<strong>bei</strong>ten<br />

ablaufen oder welches die Wege zum selbstregulierten Lernen<br />

sind“ (DUBS 1999, S. 164; vgl. auch FRIEDRICH/MANDL 1997, S. 267 f.).<br />

So war <strong>bei</strong>spielsweise die „aktiv genutzte Lernzeit“ während der Gruppenar<strong>bei</strong>ten<br />

häufig gering. Meist wurden die anstehenden Aufgaben relativ<br />

zügig bear<strong>bei</strong>tet, bevor anschließend die zur Verfügung stehende Zeit für<br />

private Gespräche „genutzt“ wurde. Dieser Verhaltensablauf zeichnete<br />

sich im Laufe des handlungsorientierten Unterrichts immer deutlicher ab<br />

und schien sich zu einer „Strategie“ im Hinblick auf eine optimale Verteilung<br />

der Schüleraktivitäten auf unterrichtliche „Zentral-“ und „Randbereiche“<br />

zu verfestigen. Darunter litt dann allerdings die Qualität des<br />

Gruppenlernens und damit auch des daraus individuell zu ziehenden<br />

Vorteils, da im Hinblick auf den Lernerfolg des Schülers gerade die aktiv<br />

genutzte Lernzeit von Bedeutung ist (vgl. WEINERT 1982, S. 106 sowie<br />

auch FRIEDRICH/MANDL 1997, S. 252).<br />

Die oben angedeutete nur mäßige Bereitschaft zur effektiven Kooperation<br />

mit den Gruppenmitgliedern mag schließlich darauf gründen, daß im<br />

Hinblick auf die anstehende Abschlußprüfung solches Lernen nach<br />

Meinung der Schüler nur einen - im Vergleich zum konventionellen Unter-<br />

richt - geringeren Wissensaufbau zuläßt, damit also nur suboptimal auf<br />

dieses „extrinsische“ Lernziel vorbereitet. Nicht zuletzt ist auch darauf hin-<br />

zuweisen, daß das in kooperativen Lernprozessen geforderte, sozialkom-<br />

petente Verhalten - jedenfalls unter den gegenwärtigen Bedingungen - in<br />

den erwähnten Prüfungssituationen keine Rolle spielt, somit also auch<br />

kaum motivationale Anreize impliziert (vgl. hierzu RENKL/MANDL 1995,<br />

S. 296 sowie MANDL/REINMANN-ROTHMEIER 1995, S. 72).<br />

Neben der Frage der Nutzung des zur Verfügung stehenden personalen<br />

Potentials sind zum Schluß auch entsprechende Überlegungen zur<br />

sächlichen Lernumgebung von Interesse. Im Hinblick auf die Möglichkeit<br />

(und Fähigkeit) zur Informationsbeschaffung blieb die Unterrichtssituation<br />

jedoch beschränkt auf die vorgegebene Informationsbasis in Gestalt der<br />

Ar<strong>bei</strong>ts-, Informations- und Übungsblätter sowie des eingeführten Lehr-

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