4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico
4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico
4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
214<br />
Effekten <strong>bei</strong>. So deuten exemplarische, durch Fallanalysen gewonnene<br />
Befunde darauf hin, daß den drei theoretisch exponierten<br />
Erlebensqualitäten <strong>bei</strong> der Entwicklung von Lernmotivation und Interesse<br />
„in der subjektiven Rekonstruktion“ „basale“ Bedeutung zukommt (vgl.<br />
DECI/RYAN 1985 und 1993, LEWALTER u. a. 1998, PRENZEL/<br />
DRECHSEL 1996 sowie WILD u. a. 1999). Allerdings bleibt zu bedenken,<br />
daß sie kaum als hinreichende, eher als notwendige Entstehungsvariablen<br />
einer (interessenförderlichen) Lernmotivationsgenese zu<br />
begreifen sind, die zu einer weitere Einflußfaktoren enthaltenden<br />
Bedingungskonstellation ausgebaut werden müssen (vgl. KRAPP 1998a,<br />
S. 195 sowie RHEINBERG/FRIES 1998, S. 180).<br />
Die Konzeption der „angeborenen psychologischen Bedürfnisse“ ist zentraler<br />
Baustein einer Theorie, mit der DECI und RYAN die von vielen<br />
Autoren konstruierte Frontstellung intrinsischer und extrinsischer Motiva-<br />
tion zugunsten einer Auffassung überwanden, die <strong>bei</strong>den Varianten das<br />
gleiche, wenn auch unterschiedliche „Ich-Nähe“ repräsentierende Prinzip<br />
des selbstintentionalen Handelns attestiert (vgl. DECI/RYAN 1993,<br />
inbesondere S. 226 f.). Die Befriedigung der drei basalen Bedürfnisse ist<br />
sowohl für die Entstehung intrinsischer wie für die Integration extrinsischer<br />
Motivation konstitutiv: „Wir nehmen an, daß soziale Umweltfaktoren, die<br />
den Heranwachsenden Gelegenheit geben, ihre Bedürfnisse nach<br />
Kompetenz, Autonomie und sozialer Eingebundenheit zu befriedigen, das<br />
Auftreten intrinsischer Motivation und die Integration extrinsischer<br />
Motivation erleichtern. Soziale Umweltfaktoren, die die Befriedigung dieser<br />
Bedürfnisse behindern, hemmen diese Prozesse“ (DECI/RYAN 1993, S.<br />
229 f.).<br />
Intrinsische Motivation verbindet sich indes vor allem mit dem Erleben von<br />
Autonomie und Kompetenz (vgl. zu den weiteren Ausführungen<br />
DECI/RYAN 1993, S. 229 ff.). Im Gefühl der Autonomie erlebt sich das<br />
Individuum als „Ursprung eigenen Handelns“, dessen Zentrum er in sich<br />
selbst sieht und das ihm daher als Ausdruck selbstbestimmten, von<br />
eigenen Zielen geleiteten intrinsischen Tuns erscheint. Aus der erfahrenen<br />
Autonomie erwächst zugleich das Erlebnis von Kompetenz, welche