4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico
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200<br />
S. 157 f.), also im sprachlichen Training - jetzt durchaus im Rollenspiel -<br />
gelingt, wurde vernachlässigt zugunsten „bewußtseinsbildender“ Lernprozesse<br />
(vgl. hierzu auch STOMMEL 1995, S. 18).<br />
Dem zweiten Unterrichtsgrundsatz (der Lebensnähe) folgend bildeten<br />
praktische Verkaufssituationen bzw. -handlungen (nicht zuletzt motivationsträchtige)<br />
inhaltliche Anknüpfungspunkte der Lernprozesse. Hier<strong>bei</strong><br />
dominierte allerdings nicht der Gedanke, möglichst „authentische“, dem<br />
Berufsalltag entlehnte Handlungsabläufe zu rekonstruieren. Ein solches<br />
Vorhaben müßte wohl auch scheitern, denn „Schule und Leben (sind)<br />
nicht identisch und dürfen es auch nicht sein“ (STÖCKER 1968, S. 80).<br />
Lebensnähe intendiert vielmehr eine unterrichtsthematische Gerichtetheit<br />
auf den beruflichen Wirkungsraum im Sinne einer Reflexion „reale(r) oder<br />
doch realistische(r) problemhaltige(r) Situationen“ (OTT/REIP/ISBERNER<br />
1995, S. 207) und Ar<strong>bei</strong>tsprozesse; so verstanden dokumentiert sich in<br />
jenem didaktischen Grundsatz „Lebens´bezogenheit`“, nicht jedoch der<br />
Versuch, Praxis in all ihren Spielarten auf den Unterricht zu projezieren<br />
(vgl. STÖCKER 1968, S. 80).<br />
Gemäß der phasischen Strukturierung der „vollständigen Handlung“<br />
wurden die Schüler allmählich „zu selbständigem Planen, Durchführen<br />
und Beurteilen“ ihrer Lernaufgaben angehalten (vgl. hierzu auch die<br />
„Handreichungen“, S. 10). Die Selbständigkeit wie auch die genannten<br />
antizipierenden, realisierenden und evaluierenden Aktivitäten im Rahmen<br />
der „vollständigen Handlung“ beziehen sich - den obigen Bemerkungen<br />
folgend - da<strong>bei</strong> einerseits auf den mit der Aufgabenbear<strong>bei</strong>tung verbundenen<br />
Denkprozeß der Schüler, andererseits aber auch auf die diesen<br />
Prozeß fördernde Nutzung der „Lernhilfen“ in Person der Mitschüler und in<br />
Gestalt der zur Verfügung stehenden Informationsmittel. Bereits von der<br />
ersten Stunde des handlungsorientierten Unterrichts an wurde eine<br />
indirekte Aktionsform in Kombination mit Gruppen- und Allein- bzw.<br />
Einzelar<strong>bei</strong>t gewählt, eine methodische Ausrichtung, die nur <strong>bei</strong>m Thema<br />
„Zusammenhang zwischen Wert und Preis der Ware“ (gleicher Verlaufsplan<br />
wie im konventionellen Unterricht) sowie <strong>bei</strong> der Behandlung der<br />
„Techniken der Preisargumentation“ im Rahmen der „Verkaufsargumen-