4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico
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Wechselwirkung mit den Personfaktoren zu einer aktuellen Lernmotivation<br />
bzw. - aus der Sicht der Interessentheorie - unter bestimmten Umständen<br />
zu einer Interessenhandlung als Ausdruck situationalen oder aktualisierten<br />
Interesses (vgl. hierzu KRAPP 1992, insbesondere S. 309 sowie auch<br />
RHEINBERG/FRIES 1998). Aktuelle Lernmotivation, selbst wenn sie nur<br />
kurzfristig fruchtbar bleibt, ist aufgrund der damit verbundenen positiven<br />
Emotionen auch deshalb anzustreben, da letztere „in der Lage sind, die<br />
Art und Weise der Aufnahme, Verar<strong>bei</strong>tung und Speicherung von<br />
Lerninformationen tiefgreifend zu beeinflussen. Insbesondere ist<br />
anzunehmen, daß Emotionen Einfluß auf die Wahl und Realisierung von<br />
kognitiven und metakognitiven Lernstrategien nehmen“ (PEKRUN 1998,<br />
S. 231). Folglich ist auch eine (möglicherweise) nur kurzlebige Motivierung<br />
als Bedingungsgröße des Lernens in didaktische und unterrichstgestaltende<br />
Überlegungen aufzunehmen.<br />
Die in diesem Abschnitt angesprochenen grundlegenden Bedürf-<br />
nisse scheinen - sicher auch wegen ihres universellen Charakters<br />
(vgl. RHEINBERG/FRIES 1998, S. 175) - als Ansatzpunkte zumindest<br />
zeitlich begrenzt wirkender Motivierungsbemühungen des Lehrenden<br />
besonders geeignet. Lernmotivation entwickelt zudem die Thematik des<br />
Unterrichts. Namentlich in beruflichen Schulen setzt man (meist<br />
a priori) auf den Anreizcharakter der dargebotenen Inhalte: zum einen<br />
wegen der intrinsischen Zuwendung, die aufgrund der thematischen<br />
Verwandtschaft von Gegenständen des (vermeintlich „neigungsmäßig“<br />
gewählten) Ausbildungsberufs und der auf diesen Beruf ausgelegten<br />
Unterrichtsfächer erhofft wird; zum anderen auch wegen des (vor allem<br />
prüfungsbezogenen) Nutzens, der die Schüler den Stoff ebenfalls als<br />
etwas persönlich Bedeutsames wahrnehmen läßt (vgl. KRAPP 1998a,<br />
S. 191 f.). Es überrascht daher nicht, daß auch von der Kontrollgruppe die<br />
Unterrichtsinhalte und die zur Bear<strong>bei</strong>tung aufgegebenen Fälle und<br />
Sachverhalte ausnahmslos - wenn auch gelegentlich mit gewissen<br />
themenverpflichteten Einschränkungen - als „interessant“ und/oder<br />
„praxisrelevant“ beurteilt werden. Beide Faktoren - das auf Befriedigung<br />
der drei „basic needs“ angelegte methodische Arrangement wie auch die