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4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico

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durchführen und bewerten, bevor die Handlung in die jeweils nächste<br />

Stufe mündet (vgl. DULISCH 1994, S. 57 ff.). Auch ist Selbständigkeit<br />

oder Autonomie ein allen drei Phasen prinzipiell innewohnendes Merkmal,<br />

welches zudem unterschiedliche Ausprägungen aufweist. So kann die<br />

Selbständigkeit in der Planungsphase durch „Leitfragen zur Aufgabenbzw.<br />

Problemlösung“ (vgl. hierzu Anhang 5) oder sonstige Anweisungen<br />

mehr oder weniger stark beeinträchtigt werden. Die Ausführung des<br />

Entwurfs kann ebenfalls völlig eigenständig oder unter (personal wie<br />

apersonal) weitgehend strukturierten, fremdbestimmten Lernkonditionen<br />

geschehen. Schließlich sind auch <strong>bei</strong> der Kontrolle des Lernresultats<br />

unterschiedliche Freiheitsgrade denkbar (vgl. dazu DULISCH 1994,<br />

S. 237 ff.). Die Teilkomponenten „vollständigen Lernhandelns“ werden<br />

deshalb im Folgenden jeweils gesondert betrachtet.<br />

Man mag hinsichtlich der Etikettierung dieses Unterrichts als eines<br />

„selbstorganisierten“, „selbstgesteuerten“ oder „selbständigen“ Lehr-Lern-<br />

prozesses einwenden, daß er bestimmte Voraussetzungen selbständigen<br />

Lernens - individuelle Entscheidungen darüber, ob überhaupt gelernt und<br />

wann, wie, wo und vor allem was gelernt werden soll - nicht erfülle. Dem<br />

ist zunächst zu entgegnen, daß so „schillernde“ und „ideologieanfällige“<br />

- hier synonym verwendete - Begriffe wie selbstorganisiertes, autonomes,<br />

selbstgesteuertes oder selbstbestimmtes Lernen in ihrer Vieldeutigkeit<br />

ohnehin im fraglichen Diskussionskontext einen definitorischen Konsens<br />

erfordern (vgl. WEINERT 1982). Zudem läßt sich im gegenwärtigen<br />

schulorganisatorischen bzw. schulrechtlichen Rahmen mit seinen (den<br />

Unterricht inhaltlich fixierenden) Stundentafeln und (vermittels 45minütiger<br />

Intervalle kanonisierten) zeitlichen Reglementierungen eine damit<br />

eventuell angesprochene „emanzipatorische“ Pädagogik kaum realisieren.<br />

Abgesehen davon bleibt fraglich, ob man den Schülern - unter<br />

Anerkennung des Bildungs- und Erziehungsauftrags der Schule - letztendlich<br />

die Entscheidung über zukunftsbedeutsame Lerninhalte überlassen<br />

sollte (was die fallweise Auswahl von Lerngegenständen durch die<br />

Schüler nicht ausschließt) (vgl. ähnlich auch DUBS 1996a, S. 3).

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