4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico
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Michael zeige sich in erster Linie an technischen Dingen interessiert. Dies<br />
sei aber nicht auf den handlungsorientierten Unterricht zurückzuführen, da<br />
er diese Neigung von Anfang an offenbart habe.<br />
Überblickt man die obigen Aussagen zum Verhalten der Probanden, so<br />
sind ihnen kaum Hinweise auf „praktische“ Konsequenzen der handlungsorientierten<br />
Konzeption zu entnehmen. Zwar ließe sich Inkens<br />
„verkäuferisches“ Auftreten in Beziehung bringen zu dem „neuen“<br />
Unterricht; jedoch ist hier<strong>bei</strong> zu bedenken, daß auch die Auszubildenden<br />
in der Kontrollgruppe - wie an anderer Stelle erwähnt - durch die<br />
besondere Thematik des Unterrichts angeregt wurden, ihre bisherige<br />
Verkaufsgesprächsführung zu überdenken und das im (konventionellen)<br />
Unterricht Gelernte anzuwenden.<br />
Die anschließenden Überlegungen zur Erklärung des berichteten Verhal-<br />
tens erfolgen in Anlehnung an die <strong>bei</strong>den oben ausgewiesenen transferrelevanten<br />
Kriterien und unter Berücksichtigung des subjektiven Deu-<br />
tungshorizonts am Beispiel der „Fälle“ Nicole Kr., Boris und Michael S.<br />
In der inhaltlichen Dimension lassen sich Ähnlichkeiten in der Lern- und<br />
Anwendungssituation nur in bezug auf das „Verkaufsgespräch“ festmachen.<br />
Da<strong>bei</strong> bestimmen diese Ähnlichkeiten nicht „einzelne identische<br />
Elemente, sondern gemeinsame strukturelle Züge“ (MESSNER 1978,<br />
S. 127). Damit wird der „atomistischen“ Deutung des Verhaltens im Sinne<br />
der „Theorie der ´identischen Elemente`“ nach THORNDIKE eine Absage<br />
erteilt zugunsten einer „holistischen“ Betrachtung, in der die Elemente<br />
einer Handlungssituation im Gesamtzusammenhang, also als „strukturelle“<br />
oder „gegenstandsspezifische“ Verhaltenseinheit gesehen werden<br />
(vgl. MESSNER 1978, S. 128). Verkaufsgespräche können als solche<br />
Verhaltenseinheiten aufgefaßt werden, deren Struktur <strong>bei</strong>spielsweise mit<br />
den Phasen der Kontaktaufnahme, des Ansprechens des Kunden, der<br />
Bedarfsermittlung usw. beschrieben werden kann. Sie wurden im<br />
Unterricht ausführlich behandelt, so daß in entsprechenden betrieblichen<br />
Handlungszusammenhängen Parallelen gesehen, Bezüge zwischen den<br />
<strong>bei</strong>den Situationen in der Schule und im Betrieb hergestellt werden