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4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico

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Tätigkeiten führte. Auf Erfahrungswissen - eine wichtige Voraussetzung<br />

für den Erwerb (meta-)kognitiver Kompetenzen - konnten die Schüler<br />

jedenfalls nicht zurückgreifen (vgl. WEINERT 1996b, S. 35). So ist infolge<br />

der fehlenden Übung in solchen Lernstrategien, im Umgang mit<br />

selbständig zu bear<strong>bei</strong>tenden bzw. auszuwertenden Texten sowie im<br />

Hinblick auf die eigenständig zu vollziehende Konstruktion neuen Wissens<br />

eine „Überlastung des kognitiven Apparates“ nicht auszuschließen (vgl.<br />

FRIEDRICH/MANDL 1992, S. 13).<br />

Eine solche ist hier zu vermuten, zumal angesichts der Gefahr, daß eine<br />

„radikale“ und „kurzfristige“ Umstellung des Unterrichts zu einer Überforderung<br />

der Schüler „bezüglich der Kerntätigkeiten des Verstehens,<br />

der Begriffsbildung und des Problemlösens“ (REUSSER 1995, S. 184)<br />

führt. Überdies ist gerade <strong>bei</strong> lernschwachen bzw. solchen Schülern<br />

ohne Erfahrung im selbständigen Lernen eine angemessene, langfristig<br />

angelegte Anleitung zur Selbststeuerung des Lernprozesses angezeigt<br />

(vgl. DUBS 1996a, S. 4 sowie auch 1993a, S. 117 und 1996b, S. 170;<br />

SIMONS 1992, S. 160; WEINERT 1996b, S. 36; METZGER 1995, S. 33;<br />

MANDL/FISCHER 1982, S. 126). So konterkarierten die hier<br />

offengelegten (meta-)kognitiven, mental-kapazitätsabhängigen und erfah-<br />

rungsbedingten Defizite vermutlich die weiter oben umrissenen kognitiven<br />

Vorzüge aktiven, entdeckenden Lernens bzw. selbstkonstruierten<br />

Wissens.<br />

Der gerade genannte Aspekt der unzulänglichen Anleitung zum selbstän-<br />

digen Lernen betrifft ebenso die unterrichtliche Kooperation zwischen den<br />

Schülern. Bereitschaft und Fähigkeit zum kooperativen Lernen können<br />

nicht vorausgesetzt werden, stellen vielmehr hohe Ansprüche an das<br />

Lern- und Leistungsniveau der Schüler (vgl. STEBLER/REUSSER/PAULI<br />

1994, S. 250 sowie KLAFKI 1993a, S. 10). Die während der Partner- und<br />

Gruppenar<strong>bei</strong>t beobachteten Kommunikationsprozesse deuten darauf hin,<br />

daß die Schüler Mühe hatten, gemeinsam die gestellten Aufgaben und<br />

Probleme zu lösen. Dies äußerte sich unter anderem darin, daß, worauf<br />

oben bereits hingewiesen wurde, sich nicht alle Schüler gleichermaßen<br />

aktiv an der Gruppenar<strong>bei</strong>t bzw. -diskussion beteiligten. Meist waren es

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