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4. Empirische Untersuchung - bei DuEPublico

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zubildenden begriffliche Schemata, z. B. eine bestimmte Argumentationsfigur<br />

oder eine Abschlußvariante im Verkaufsgespräch, die aber<br />

angesichts der besonderen praktischen Verkaufsbedingungen nicht<br />

angemessen erschien und folglich verworfen wurde. Hier lag also<br />

durchaus eine Transferleistung vor, die aber vom Beobachtenden nicht<br />

als solche (und damit auch nicht als Anwendung des in der Lernsituation<br />

aufgebauten Wissens) identifiziert werden konnte.<br />

Und schließlich muß erneut die Dauer des handlungsorientierten<br />

Unterrichts angeführt werden, dessen Laufzeit unter Umständen zu kurz<br />

bemessen war, um bereits entsprechende Einstellungs- und Verhaltensänderungen<br />

wirksam werden zu lassen. Mit diesen Vorbehalten ist<br />

somit das (fremd-)berichtete Verhalten der Auszubildenden, das eine<br />

etwaige „praktische“ Resonanz handlungsorientierten Lernens offenlegt,<br />

zu versehen.<br />

Die von den Auszubildenden in betrieblichen Funktionsbereichen erwar-<br />

tete Verwertung des Erlernten erfordert im Gegensatz zu schulischen<br />

Anwendungssituationen, die im (gewohnten) didaktisch präfabrizierten<br />

schulischen Kontext verbleiben, einen relativ weiten Transferschritt. Er<br />

bedingt denn auch eine ungleich schwierigere Leistung <strong>bei</strong> der<br />

Rekonstruktion des in der Lernsituation errichteten strukturellen Gerüsts.<br />

Dieses stellt den Inhalt eines Schemas dar, welches „als Leitfaden (Plan)<br />

für das konkrete Verhalten (z. B. Erkennen, Operieren, Problemlösen,<br />

Handeln) in analogen Situationen dient“ (MESSNER 1978, S. 80). Es<br />

umfaßt Handlungsmuster, Regeln und Verfahrensvorschriften und<br />

begriffliche Kategorien, bezieht sich somit auf Sach- und Handlungswissen<br />

(vgl. EDELMANN 1996, S. 230 f.).<br />

Die Verhaltenswirksamkeit eines Schemas hängt wesentlich von der<br />

Übereinstimmung von Lern- und Anwendungssituation ab (vgl. MESSNER<br />

1978, S. 122; GAGE/BERLINER 1986; MANDL/PRENZEL/GRÄSEL<br />

1992). Als nachhaltig wirkende antezedente Variablen des Lerntransfers<br />

sind das intellektuelle Vermögen und die motivationale Gerichtetheit herauszuheben<br />

(vgl. MESSNER 1978, S. 115). Intelligenz wiegt insbeson-

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