Heidis Lehr- und Wanderjahre

SIeiber ü6er einanber angejogen unb btüber^in ein gro^eö^
roteö S3aumtooüentud^ um unb um geSunben, fo ba§ bie
tletne ^crfon eine t>i3t(tg formlofe gtgur barfteüte, bie, in
jtoet fcfitoere, mit 9?ägcln befd^Iagene ißcrgi'cf)u^c geftecft, [td^
l^ei^ unb mü^fam bcn iBerg hinaufarbeitete. (Sine ©tunbe
bom 2;^al aufmävtö mod)ten bie Beiben geftiegen fein, a(ö
fie ju bem 3BeiIer famen, ber auf falber §ö^e ber 2l(m
liegt unb „im ©örfU" ^ei^t. |)ier lüurben bie Sßanbernbeit
faft i3on iebem §aufe auS angerufen, einmal bom genfter,
einmal bon einer ^auSt^ür unb einmal bom SBege l^er,
benn baä 9}?äbci)en icar in feinem §eimatöort angelangt,
(gö mad^te aber nirgenbS §aU, fonbern ertoibertc alle ju*
gerufenen ®rü§e unb fragen im SSorbeige^en, o^nc ftißju*
[teilen, biö t§ am (Snbe beö äßeilerä bei bem Ui^kn ber
jerftreuten §äu8ci)en angelangt tijar. §ier rief e§ auö einer
£t;ür: „SBarf einen Slugenblicf, ©ete, icf) fomme mit, toenn
bu treiter I;inaufge^ft.''
S^ic 2lngerebctc ftanb ftiü; fofort mad^te fic^ ba§ ^inb
»on i^rer §anb loö unb fe^te \\ä) auf ben iBoben.
„SSift bu mübe, f)eibi?'' fragte bie ^Begleiterin.
„9^ein, e3 ift mir l^ei^", entgegnete baS Äinb.
„ SBtr finb je^t gleich oben, bu mu§t bic^ nur nod() ein
toenig anftrengen unb große @d}ritte nehmen, bann finb
toir in einer ©tunbc oben'', ermunterte bie ©efä^rtin.
3e^t trat eine breite, gutmütig auSfe^enbe grau au§
ber Z^üx unb gefeüte ]\ä} ju ben beiben. ®a§ Ä'inb toar