Heidis Lehr- und Wanderjahre

90
faum ungebutbig lüurbe, fagte fe^t mit siemUd^er Ungebulb
in ber ©ttmme: „3ft eö benn immer noc^ nidjt ^dt,
gräutein
Sxottenmeier?"
®ie letztere [a^ [e^v aufredet an einem fleinen 2lrbeit3=
unb [tiefte. @ie r;atte eine geheimnisvolle §üüe um
ti[c^
fid), einen großen tragen ober :paI6mantel, teeld;er ber
^erföntid^feit einen feierüd^en Stnftrid; »erlief, ber nod^ er*
^U)t iüurbe burd^ eine 2lrt bon ^od;gebanter tujjpcl, btc
fic ouf bem topf trug, gräulein !t)iottenmeier n^ar [d^on
l'eit me[;rcren Sauren, feitbem bie ®ame be3 ^aufeö gc*
ftorben njar, im §aufe «Sefemann, führte bie SBirt[4>aft
unb ^atte bie D6erauf[l(^t ü6er baS ganje ®ienft))er[ona(.
§err ©efemann loar meiftenS auf OJeifen, überlief ba(;er
bem gröulein Öfottenmeier baS ganje §au3, nur mit ber
S3ebingung, ba§ fein Söc^terd^en in aüem eine ©timme f^cibm
[oüe unb nid^tö gegen beffen Sßunfd} gcfdie^en bürfe.
SBä^renb oben ttara jum jn^eitenmat mit ^t\(i)m ber
Ungebulb gräulein 9?ottenmeier befragte, ob bie 3eit noc^
md;t ba jei, ba bie (Srioarteten erfd;einen fonnten, ftanb
unten cor ber ^auSt^ür bie S)ete mit f)eibi on ber §anb
unb fragte ben tutfd^er 3o^ann, ber eben tom Sagen
geftiegen mar, ob [ie too^t ^^räutein &?ottenmeier fo fpät
nod) ftören bürfe.
„®a3 i[t nid^t meine ®adt)e", brummte ber tutfd^er;
„ ftingeln «Sie ben ©ebaftian herunter, brinnen im tor#
ribor."