Heidis Lehr- und Wanderjahre

10
eä ging i^m auc^ jeber au§ bem SBege. 2tuf einmal :^te§
eö, ber Ö^i fei auf bie 2l(m ^inaufgejogen unb fomme gar
mä)t ntc^r f;erunter, unb feit^cr ift er bort unb Uht mit
©Ott unb aJienfc^en im Unfrieben. S)aS fleine ^inb ber
Slbel^eib na(;mcn mx ju un3, bie SlJutter unb lä) ; eS n^ar
ein 3a^r alt. 2Bie nun im legten ©ommer bie aJJutter
ftarb unb ic^ im iöab brunten etmag »crbienen tooüte,
na^m id^ eö mit unb gab eS ber alten Urfel oben im
^fäfferferborf an bie ^oft. 3c^ fonnte aud^ im Sinter im
Sab bleiben, e3 gab aüer^anb Strbcit, toeil id^ ju nä^en
unb fliden üerfte^e, unb frü^ im grü^Iing fam bie ^errfc^aft
aus gronffurt toiebcr, bie ic^ oorigeS S^a^r bebient :^atte
unb bie mii^ mitnehmen toiü; übermorgen reifen toir ab,
unb ber SDienft ift gut, baö fann ic^ bir fagen.''
,,Unb bem Sitten bo broben toiüft bu nun ba3 ^inb
übergeben? @8 nimmt mid; nur tounber, toaS bu benfft,
T)itt", fagte bie iöarbel üorrourf^ooll.
„3BaS meinft bu benn?" gab ©ete surücf. „3c^ ^aU
baö a)?einige an bem tinbe getrau, unb iraS foütc ic^ benn
mit i^m machen? 3d^ benfe, id^ fann eineö, caä erft fünf
Oa^re alt toirb, nicl}t mit nac^ granffurt nehmen. Slber
too^in ge^ft bu eigentlich, Marbel, ipir finb ja fd^on ^alb*
n)egS auf ber 2llm?"
„3c^ bin auc^ gleid; ba, IDO id} ^in muß", entgegnete
bie Marbel ; „ ic^ t}aht mit ber ®ei^en*^eterin ju reben, fie
1|3innt mir im äBinter. @o leb too^l, STete; mit ®lücf!"