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Auswirkungen einer Agrarmarktliberalisierung auf die ... - DSM

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Die Unternehmen haben bislang vor allem versucht, durch das Angebot zusätzlicher<br />

Dienstleistungen,Produkte mit hoher Wertschöpfung und Marketingaktivitäten ihre<br />

Wettbewerbsposition zu stärken. Im Falle eines FHAL würden sich <strong>die</strong> Unternehmen noch<br />

stärker als heute <strong>auf</strong> bestehende und neue Produkte mit <strong>einer</strong> hohen Wertschöpfung<br />

konzentrieren und ihre Betriebskosten weiter optimieren. 11% der Unternehmen wollen <strong>die</strong><br />

Geschäftstätigkeit komplett einstellen.<br />

6.6 Erwartete Beschäftigungseffekte<br />

Die <strong>DSM</strong>-Mitglieder haben weiterhin dazu Angaben gemacht, wie sich voraussichtlich <strong>die</strong><br />

Anzahl der Beschäftigten in ihrer Brotmühle nach einem FHAL entwickeln würde. In der<br />

Summe beschäftigen <strong>die</strong> befragten Unternehmen im Bereich der Brotgetreidemühle 569 Mitarbeiter<br />

(Vollzeitäquivalente). 64% der Unternehmen erwarten durch eine FHAL keine Veränderung<br />

der eigenen Mitarbeiterzahl. Interessant ist, dass kein Unternehmen mit einem<br />

Anstieg der Beschäftigung rechnet. 11% erwarten hingegen einen Rückgang um 100%, d.h.<br />

eine Einstellung der Produktion. In der Summe erwarten <strong>die</strong> befragten Unternehmen einen<br />

Rückgang der Beschäftigung um 114 Mitarbeiter, was einem Rückgang von 20% entspricht.<br />

6.7 Systemische <strong>Auswirkungen</strong> eines FHAL<br />

Ein FHAL hat <strong>Auswirkungen</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> gesamte Wertschöpfungskette und betrifft darüber<br />

hinaus auch <strong>die</strong> Konsumenten, <strong>die</strong> wirtschaftliche und politische Souveränität der Schweiz<br />

und hat allfällige ökologische <strong>Auswirkungen</strong>. Abbildung 20 stellt <strong>die</strong> <strong>die</strong>sbezügliche Wahrnehmung<br />

der Müller dar.<br />

Die Müller legen grossen Wert <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Betonung, dass <strong>die</strong> Wirkung eines Agrarfreihandelsabkommens<br />

nicht <strong>auf</strong> ein rein sektoriell-betriebswirtschaftliches Phänomen reduziert werden<br />

kann. Der breite Ansatz ihrer Beurteilung könnte u.a. mit den historischen Erfahrungen<br />

zusammenhängen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Müller mit dem liberalisierten Agrarmarkt anfangs des 20. Jahrhunderts<br />

und den faktisch erlebten Versorgungsstörungen (am jüngsten gerade erst 2007)<br />

gemacht haben. Zudem sind sie als bedeutende Pflichtlagerhalter gewohnt, mit den Dimensionen<br />

der Ernährungssicherung und der Gesamtvolkswirtschaft permanent konfrontiert zu<br />

sein.<br />

Über alle Grössenklassen erwarten <strong>die</strong> Mühlen insgesamt negative <strong>Auswirkungen</strong> eines<br />

FHAL. Die stärksten Verschlechterungen werden gesehen für <strong>die</strong> Getreideproduktion in der<br />

Schweiz, <strong>die</strong> Wertschöpfung in der Schweiz, <strong>die</strong> Versorgungssicherheit und <strong>die</strong> Ökologie<br />

insgesamt. Eine leichte Verbesserung der Situation wird lediglich von grossen Mühlen in<br />

Bezug <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Konsumenten gesehen.<br />

<strong>Auswirkungen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Agrarmarktliberalisierung</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Schweizerischen Weichweizen-Mühlenunternehmen<br />

© KMU-HSG 45

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