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Auswirkungen einer Agrarmarktliberalisierung auf die ... - DSM

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7 Erwartete Anpassungen <strong>auf</strong> der Abnehmerseite<br />

Wie oben erläutert erfolgt <strong>die</strong> Abschätzung des Verhaltens der Abnehmerseite durch Experteninterviews<br />

(vgl. Kapitel 2.2). Die wesentlichen Ergebnisse <strong>die</strong>ser Befragung werden hier<br />

dargestellt. Bei den nachfolgenden Ausführungen wird jeweils unterschieden nach den wesentlichen<br />

Kundengruppen gewerbliche Bäckereien, Industrie und Detailhandel.<br />

7.1 Vor- und Nachteile eines FHAL für Mühlenkunden<br />

Die Experten wurden zuerst nach Vor- und Nachteilen befragt, <strong>die</strong> ein FHAL für ihr eigenes<br />

Unternehmen bringen würde. Hier lassen sich für <strong>die</strong> einzelnen Kundengruppen recht unterschiedliche<br />

Aussagen machen.<br />

Gewerbliche Bäckereien<br />

Die gewerblichen Bäckereien sehen <strong>die</strong> Vorteile eines FHAL recht eingeschränkt. Zwar wird<br />

ein FHAL den Bäckern voraussichtlich <strong>die</strong> Möglichkeit geben, Mehl günstiger - z.B. aus dem<br />

Ausland – zu beziehen. Es wird auch erwartet, dass <strong>die</strong> inländischen Mehlpreise durch <strong>die</strong><br />

ausländische Konkurrenz sinken werden. Die Bäcker schätzen allerdings <strong>die</strong> Vorteile der<br />

gesunkenen Mehlpreise nur bedingt als wichtig für ihre Unternehmen ein, da der Anteil der<br />

Mehlkosten an den gesamten Herstellkosten für Brot relativ gering ist.<br />

Die gewerblichen Bäckereien sehen jedoch auch deutliche Nachteile für ihre Unternehmen:<br />

So ist fraglich, inwieweit <strong>die</strong> Mehlqualität durch den höheren Konkurrenzdruck leiden wird<br />

und es dann auch zu Qualitätseinbussen bei den Backwaren kommen wird. Einen weiteren<br />

Nachteil sehen <strong>die</strong> Bäcker in den Bewegungen, <strong>die</strong> ein FHAL im gesamten Lebensmittelmarkt<br />

auslösen kann: Hier wird vor allem mit einem höheren Preisdruck <strong>auf</strong> Lebensmittel,<br />

und damit auch <strong>auf</strong> Backwaren gerechnet.<br />

Industrie<br />

Im Gegensatz zu den gewerblichen Bäckereien sind <strong>die</strong> Einschätzungen eines FHAL durch<br />

<strong>die</strong> Industrie weitgehend positiv. Die Unternehmen rechnen mit günstigeren Beschaffungsmöglichkeiten,<br />

sowohl was <strong>die</strong> Preise angeht, als auch <strong>die</strong> Verfügbarkeit neuer, konkurrenzfähiger<br />

Anbieter. Durch den freien Zugang zum EU-Markt können Exportchancen und damit<br />

neues Wachstum realisiert werden. Die möglichen Nachteile eines FHAL sehen <strong>die</strong> Industrieunternehmen<br />

vor allem in einem höheren Konkurrenzdruck und damit auch in einem<br />

höheren Preisdruck <strong>auf</strong> <strong>die</strong> eigenen Produkte. Dies wird jedoch im Zuge der eigenen Positi-<br />

<strong>Auswirkungen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Agrarmarktliberalisierung</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Schweizerischen Weichweizen-Mühlenunternehmen<br />

© KMU-HSG 49

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