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Auswirkungen einer Agrarmarktliberalisierung auf die ... - DSM

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an grossen Mühlen mit <strong>einer</strong> Vermahlungsmenge von über 50'000 Tonnen pro Jahr. Einzelne<br />

Mühlen sind deutlich grösser als <strong>die</strong> grössten Mühlen der Schweiz. Es herrscht ein intensiver<br />

Kostenwettbewerb, insbesondere im Bereich von Backmehl für Grossabnehmer.<br />

Öffentliche Investitionsbeihilfen und Zuschüsse führen dazu, dass neu erstellte Mühlen aus<br />

Süddeutschland ihr Mehl knapp einen Franken pro 100 kg günstiger anbieten können als<br />

nicht-geförderte Mühlen. Dieser Wert ist zwar nicht übermässig hoch aber dennoch ökonomisch<br />

relevant. Zudem - und <strong>die</strong>s ist vermutlich entscheidender - hat <strong>die</strong> Förderpolitik dazu<br />

geführt, dass neue Mühlen tendenziell gross dimensioniert wurden und daher deutliche<br />

Überkapazitäten <strong>auf</strong>gebaut worden sind, <strong>die</strong> zu <strong>einer</strong> hohen Wettbewerbsintensität mit<br />

niedrigen Preisen und Margen geführt haben.<br />

Inwieweit unterschiedliche gesetzliche Regelungen und Auflagen einen Einfluss <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Kosten<br />

der Mehlproduktion in der Schweiz und der EU haben, wurde im Rahmen <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong><br />

nicht untersucht.<br />

Absatz<br />

Die <strong>Auswirkungen</strong> eines Freihandelsabkommens hängen nicht nur von der Betrachtung der<br />

Kosten ab sondern werden auch durch das Verhalten der Abnehmerseite bestimmt. Betrachtet<br />

wurden <strong>die</strong> drei wesentlichen Kundengruppen der Schweizerischen Mühlen: gewerbliche<br />

Bäcker, <strong>die</strong> Industrie und der Detailhandel. Diese sind unterschiedlich preissensibel und<br />

werden sich im Falle eines FHAL unterschiedlich verhalten. Gewerbliche Bäckereien sind an<br />

<strong>einer</strong> hohen Mehlqualität interessiert und haben meist eine wenig preissensible Kundschaft.<br />

Sie würden vermutlich ihrem Schweizer Lieferanten treu bleiben und das Verhalten der<br />

Kunden und der grossen Detailhändler beobachten. Erst wenn es zu einem wirklichen Preisrutsch<br />

bei Brot kommen würde und <strong>die</strong> Kunden deutlich günstigeres Brot nachfragen würden,<br />

würde günstigeres EU-Mehl vermehrt zum Einsatz kommen. Dies kann allerdings zum<br />

jetzigen Zeitpunkt als eher unwahrscheinlich eingeschätzt werden. Die Lieferanten der gewerblichen<br />

Bäckereien sind zumeist kleine und mittelgrosse Mühlen.<br />

Die Mehleinkäufer der Industrie befürworten i.d.R. ein FHAL und würden bei einem FHAL<br />

auch Mehl aus dem Ausland beziehen, z.T. bestehen schon heute Kontakte zu Mühlen im<br />

grenznahen Ausland. Es ist zu erwarten, dass sich ein erhöhter Preisdruck durch einen Agrarfreihandel<br />

im Marktsegment Industrie am schnellsten niederschlagen wird. Mühlen aus<br />

dem Ausland werden versuchen, Grossabnehmer aus der Schweiz als Kunden zu gewinnen.<br />

Die Mehllieferanten der Industrie sind heute vor allem <strong>die</strong> grossen und z.T. <strong>die</strong> mittelgrossen<br />

Mühlen. Die grossen Mühlen verfügen über eine deutlich günstigere Kostenstruktur als<br />

64 Forschungsbericht<br />

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