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Auswirkungen einer Agrarmarktliberalisierung auf die ... - DSM

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Industrie<br />

Die befragten Unternehmen erwarten alle einen zunehmenden Preisdruck <strong>auf</strong> ihre Produkte<br />

durch ein FHAL. Zum einen wird der Detailhandel Preissenkungen einfordern, wenn <strong>die</strong><br />

Rohstoffpreise sinken. Ausserdem werden <strong>die</strong> Brotpreise durch einen direkten Import von<br />

Brot unter Druck geraten.<br />

Label-Produkte werden weiterhin angeboten werden und dafür höhere Preise für Label-<br />

Mehl bezahlt. Letztendlich handelt es sich hierbei um eine Sortimentsentscheidung, <strong>die</strong> vom<br />

Verhalten des Kunden bestimmt wird. Nach Einschätzung der Industrie haben Getreide und<br />

Mehl nicht <strong>die</strong> gleiche Emotionalität wie Fleisch oder Milch. Zum Teil wird Mehl von den<br />

Endverbrauchern auch als Commodity wahrgenommen. Die Swissness-Prämie liegt wahrscheinlich<br />

ähnlich wie im Milchbereich bei ca. 10-15 %, ist aber schwierig zu beziffern.<br />

Gleichzeitig gibt es auch heute schon Produkte, bei denen <strong>die</strong> Herkunft des Mehls keine Rolle<br />

spielt; hier entscheiden <strong>die</strong> Konsumenten ausschliesslich nach der Qualität. 33 Insbesondere<br />

bei Industrieprodukten, <strong>die</strong> exportiert werden, spielt <strong>die</strong> Herkunft des Mehles keine Rolle<br />

sondern es kommt vermutlich nur <strong>auf</strong> den Ort der Herstellung des exportierten Produktes<br />

an.<br />

Ob eine Swissness-Prämie langfristig <strong>auf</strong>recht gehalten werden kann, hängt allein vom Konsumenten<br />

ab. Letztendlich sind Konsumenten oft preisbewusster als sie es selbst wahrnehmen.<br />

Die Zukunft der Label-Produkte, für <strong>die</strong> Konsumenten einen höheren Preis bezahlen,<br />

hängt daher massgeblich davon ab, welchen zusätzlichen Wert <strong>die</strong> Konsumenten Schweizer<br />

Produkten in der Zukunft beimessen.<br />

Detailhandel<br />

Ähnlich wie <strong>die</strong> Vertreter der Industrieunternehmen beziffern <strong>die</strong> befragten Handelsunternehmen<br />

den Swissness-Bonus <strong>auf</strong> maximal ca. 10-20 %. Schweizer Konsumenten sind eher<br />

traditionell, Schweizer Produkte stellen einen Mehrwert für <strong>die</strong> Kunden dar. Fraglich ist allerdings,<br />

wie hoch ein etwaiger Swissness-Bonus bei Mehl sein darf. Vermutlich ist <strong>die</strong><br />

Schweizer Herkunft bei Fleisch und Milchprodukten wichtiger als bei Mehl und Brot.<br />

Die Handelsunternehmen werden in der Zukunft weiterhin <strong>auf</strong> Label-Produkte setzen; allerdings<br />

ist auch hier <strong>die</strong> Präferenz der Konsumenten ausschlaggebend, und damit letztend-<br />

33<br />

Vgl. hierzu auch das Interview mit Dr. Urs Bernegger im Schweizer Bauer vom 6.6.2009, bzgl. s<strong>einer</strong> Einschätzung<br />

für Nestlé Suisse S.A.<br />

56 Forschungsbericht<br />

© KMU-HSG

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