Auswirkungen einer Agrarmarktliberalisierung auf die ... - DSM
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cher Unterländer Brot“), bei denen auch <strong>die</strong> Herkunft des Getreides eine Rolle spielt. Dieses<br />
Marktsegment ist allerdings sehr klein.<br />
Wichtiger als <strong>die</strong> Herkunft bzw. <strong>die</strong> Herkunftsbezeichnung des Mehls ist für <strong>die</strong> Bäcker allerdings<br />
der direkte Kontakt zum Müller: Diese Geschäftsbeziehungen bestehen oft bereits<br />
über mehrere Generationen und sind durch ein besonderes Vertrauensverhältnis gekennzeichnet.<br />
Darüber hinaus ist <strong>die</strong> Mehlqualität, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Traditionsmühle liefert, exakt <strong>auf</strong> <strong>die</strong><br />
Anforderungen der jeweiligen Bäckerei abgestimmt. Dieser Aspekt der Herkunft des Mehls<br />
spielt für <strong>die</strong> gewerblichen Bäckereien eine erhebliche Rolle; es ist anzunehmen, dass <strong>die</strong>se<br />
gewachsenen Lieferbeziehungen nicht leichtfertig <strong>auf</strong>gegeben werden.<br />
Industrie<br />
Auch <strong>die</strong> befragten Industrieunternehmen beziehen ihr Mehl bislang fast ausschliesslich aus<br />
der Schweiz. Die Herkunft ist für Label-Produkte relevant, es gibt aber auch Produkte, bei<br />
denen <strong>die</strong> Herkunft gar keine Rolle spielt. Dies gilt umso mehr, je geringer der Anteil des<br />
Mehls am Gesamtprodukt ist. Für <strong>die</strong> Qualität des Mehls ist <strong>die</strong> Herkunft nicht ausschlaggebend;<br />
in <strong>die</strong>sem Zusammenhang wird Mehl als "commodity" wahrgenommen, das bei gleicher<br />
Qualität (Grundvoraussetzung) grundsätzlich überall her bezogen werden kann. Da<br />
jedoch der Transport von Mehl wesentlich <strong>auf</strong>wändiger ist als der Getreidetransport, wird es<br />
sich nur sehr eingeschränkt und nur in grenznahen Regionen lohnen, Mehl zu importieren.<br />
Gleichzeitig spielen verlässliche Lieferantenbeziehungen für alle befragten Unternehmen<br />
eine wichtige Rolle. Hier stehen sowohl <strong>die</strong> pünktliche und zuverlässige Lieferung, als auch<br />
<strong>die</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> jeweiligen Produktionsanforderungen abgestimmte Mehlqualität im Vordergrund.<br />
Detailhandel<br />
Der Mehleink<strong>auf</strong> erfolgt heute zu 100% in der Schweiz. Nur Mehlmischungen, bei denen der<br />
Zoll niedriger liegt, kommen heute z.T. aus Deutschland. Grundsätzlich hat Haushaltsmehl<br />
eher commodity-Charakter, insbesondere im Budget- bzw. Discount-Bereich. Einige Handelsunternehmen<br />
bieten aber auch Label-Produkte an, <strong>die</strong> an <strong>die</strong> Schweizer Herkunft der<br />
Rohstoffe gebunden sind.<br />
Mühlennachprodukte<br />
Bei Mühlennachprodukten (MNP) handelt es sich aus Sicht der Kunden um Güter mit<br />
commodity-Charakter: Die Herkunft spielt keine Rolle, <strong>die</strong> Nachfrage wird ausschliesslich<br />
54 Forschungsbericht<br />
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