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Auswirkungen einer Agrarmarktliberalisierung auf die ... - DSM

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Industrie<br />

Die Industrie würden im Falle eines FHAL für <strong>die</strong> Label-freien Sortimente voraussichtlich<br />

auch EU-Mehle eink<strong>auf</strong>en. Zum Teil stehen <strong>die</strong> Unternehmen heute schon in Kontakt zu EU-<br />

Mühlen, um bei einem FHAL schnell agieren zu können: „Man muss rechtzeitig <strong>die</strong> Verbindungen<br />

<strong>auf</strong>bauen, sonst braucht man Jahre, bis man <strong>die</strong> Lieferbeziehungen etabliert hat“.<br />

Kontakte bestehen zu grossen Mühlen im grenznahen Ausland. Ein FHAL ist sehr erwünscht,<br />

da es <strong>die</strong> Möglichkeit bietet, Rohstoffe zu konkurrenzfähigen Preisen zu beziehen;<br />

komplizierte Ausgleichsmechanismen über das Schoggigesetz fallen dann weg.<br />

Als entscheidend für das eigene Verhalten wird hier vor allem <strong>die</strong> Präferenz der Konsumenten<br />

gesehen. Bei einem FHAL wird sich vermutlich auch der gesamte Detailhandel verändern,<br />

so dass es schwierig ist abzuschätzen, wie sich <strong>die</strong> Kundenpräferenzen entwickeln<br />

werden.<br />

Detailhandel<br />

Das Verhalten des Detailhandels ist stark abhängig von der jeweiligen Unternehmensstrategie.<br />

Im Moment setzen <strong>die</strong> beiden grossen Detailhändler der Schweiz sehr stark <strong>auf</strong> Schweizer<br />

Produkte. Daher würden <strong>die</strong>se auch im Falle eines FHAL Schweizer Mehl im Sortiment<br />

haben. Wenn <strong>die</strong>ses allerdings im Vergleich zu EU-Mehl zu teuer sei und der Kunde es nicht<br />

mehr nachfragt, kann sich <strong>die</strong> Verbundenheit mit Schweizer Produkten auch abschwächen.<br />

Im Bereich der Discounter werden Qualitäten und Preise beurteilt, um für den Kunden eine<br />

optimales Preis-Leistungs-Verhältnis zu erreichen. Mehl wird nach wie vor aus der Schweiz<br />

bezogen werden unter der Voraussetzung, dass es europaweit konkurrenzfähig ist.<br />

Mühlennachprodukte<br />

Ein Grossteil (ca. 30 %) der MNP werden von der fenaco abgenommen, <strong>auf</strong> der Basis <strong>einer</strong><br />

grundsätzlichen Partnerschaft mit den Mühlen, <strong>die</strong> einen Grossteil des schweizerischen Getreides<br />

über <strong>die</strong> fenaco beziehen.<br />

Im Zuge eines FHAL mit der EU wäre der Markt für MNP dann betroffen, wenn <strong>die</strong> bisherigen<br />

Handelsbeziehungen sich insgesamt verschieben würden. Nehmen Schweizerische<br />

Mühlen z.B. in Zukunft weniger Schweizer Getreide bei der fenaco ab, so besteht hier im<br />

Gegenzug auch eine geringere Verpflichtung, MNP zu beziehen. Der Import von MNP aus<br />

der EU ist dabei eher unwahrscheinlich; eher würden <strong>die</strong> Futtermittelhersteller MNP durch<br />

58 Forschungsbericht<br />

© KMU-HSG

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