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Auswirkungen einer Agrarmarktliberalisierung auf die ... - DSM

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9 Zusammenfassung und Fazit: <strong>Auswirkungen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Agrarmarktliberalisierung</strong><br />

Das Ziel der vorliegenden Stu<strong>die</strong> ist zu analysieren, welche <strong>Auswirkungen</strong> durch ein Freihandelsabkommen<br />

im Agrar- und Lebensmittelbereich (FHAL) <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Mitgliedsunternehmen<br />

des Dachverbands Schweizerischer Müller (<strong>DSM</strong>) zu erwarten sind. Die Preise für Getreide<br />

und Mehlerzeugnisse liegen in der EU deutlich tiefer als in der Schweiz. Mehl und<br />

Getreide weisen deutlich <strong>die</strong> Merkmale von commodity-Produkten <strong>auf</strong>, bei denen <strong>die</strong> Qualität<br />

klar messbar bzw. gleich ist und damit vor allem der Preis k<strong>auf</strong>entscheidend ist. Durch<br />

<strong>die</strong> Liberalisierung des Agrarmarktes würde es damit voraussichtlich zu einem nochmals<br />

verstärkten Preisdruck <strong>auf</strong> Schweizer Getreide und Mehlerzeugnisse kommen, dem vermutlich<br />

kaum entsprechende Exportchancen gegenüber stünden.<br />

Kosten<br />

Die Preisunterschiede bei Weichweizenmehl lassen sich zu einem grossen Teil <strong>auf</strong> den Preisunterschied<br />

von Getreide zurückführen, da Getreide durchschnittlich 64% der Kosten von<br />

Schweizer Mühlen ausmacht und in der Schweiz mehr als doppelt so teuer wie in der EU<br />

gehandelt wird. Die grundlegende Annahme bei der Berechnung der Kostenauswirkungen<br />

eines FHAL in <strong>die</strong>ser Stu<strong>die</strong> ist, dass sich das Preisniveau von Getreide dem EU-Preisniveau<br />

angleichen wird. Der Kostennachteil, der den Schweizer Mühlenunternehmen durch höhere<br />

Rohstoffpreise in der Schweiz entsteht, würde damit durch ein FHAL wegfallen. Unklar<br />

bleibt, inwieweit der Import von günstigerem Getreide aus dem Ausland zu höheren Logistik-<br />

und Transportkosten führen würde.<br />

Die heute bestehenden Preisunterschiede bei Weichweizenmehl lassen sich aber nicht völlig<br />

durch Unterschiede beim Getreidepreis erklären. Auch bei <strong>einer</strong> deutlichen Absenkung des<br />

Getreidepreises in der Schweiz <strong>auf</strong> das Niveau Deutschlands lägen <strong>die</strong> Gesamtkosten<br />

Schweizer Betriebe im Durchschnitt immer noch über den Marktpreisen für Mehl in<br />

Deutschland. Die Produktionskosten werden vor allem bestimmt von Arbeitskosten und<br />

Skaleneffekten. Bei <strong>einer</strong> angenommenen Senkung des Getreidepreises um 59% könnten<br />

Schweizer Mühlen ihre Gesamtkosten um 35 - 44% senken, was vermutlich nicht ausreichend<br />

wäre, um zu EU-Preisen anbieten zu können.<br />

Unterschiede bei den Arbeitskosten tragen zur Erklärung des Preisunterschieds bei Mehl bei.<br />

Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurden für Schweizer Mühlenbetriebe um etwa<br />

18% höhere Arbeitskosten als für deutsche Betriebe ermittelt.<br />

Grössenvorteile leisten einen weiteren Erklärungsbeitrag zu Kostenunterschieden. In<br />

Deutschland und Frankreich gibt es im Vergleich zur Schweiz eine deutlich höhere Anzahl<br />

<strong>Auswirkungen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Agrarmarktliberalisierung</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Schweizerischen Weichweizen-Mühlenunternehmen<br />

© KMU-HSG 63

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