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Auswirkungen einer Agrarmarktliberalisierung auf die ... - DSM

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lich <strong>die</strong> Bereitschaft, für Schweizer Produkte mehr zu bezahlen. Ein wichtiger Aspekt ist<br />

hierbei <strong>die</strong> entsprechende „Schulung“ der Konsumenten: Die Wertschätzung der Grundnahrungsmittel<br />

sowie <strong>die</strong> Sensibilisierung für <strong>die</strong> heimische Landwirtschaft und Landschaftspflege<br />

stehen hier im Vordergrund. Die befragten Unternehmen unterstützen <strong>die</strong>s durch<br />

entsprechende Marketingaktivitäten.<br />

Der Preisdruck ist durch <strong>die</strong> Liberalisierung des Detailhandels in der Schweiz bereits hoch.<br />

Es wird erwartet, dass der Druck <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Mehlpreise weiter steigen wird, was wiederum zu<br />

einem höheren Preisdruck bei den Lieferanten führen wird. Beim Brot wird der Druck <strong>auf</strong><br />

<strong>die</strong> Preise etwas weniger stark gesehen: Hier spielen Qualitätsmerkmale und <strong>die</strong> höhere<br />

Wertigkeit von Brot als gesundem Nahrungsmittel in der Zukunft eine wichtigere Rolle.<br />

7.6 Verhalten bei einem FHAL<br />

Die Unternehmen wurden befragt, wie sie sich bei einem FHAL mit der EU in Bezug <strong>auf</strong> den<br />

Eink<strong>auf</strong> von Mehl bzw. Mühlenprodukten verhalten würden.<br />

Gewerbliche Bäckereien<br />

Die befragten Experten aus dem Bereich der gewerblichen Bäckereien wollen auch bei einem<br />

FHAL weiterhin Schweizer Mehl beziehen, wenn Preisunterschiede in einem bestimmten<br />

Rahmen bleiben. Sie sehen keinen Grund zum Wechsel der Mühle, wenn sie im Schweizer<br />

Markt weiterhin gut beliefert werden und <strong>die</strong> Preisunterschiede zu EU-Mehl nicht grösser<br />

als etwa 20% werden.<br />

Generell kann das Verhalten der Bäcker eher als reaktiv denn als proaktiv beurteilt werden,<br />

d.h. sie würden vermutlich zunächst ihrem Schweizer Lieferanten treu bleiben und das Verhalten<br />

der Kunden und der grossen Detailhändler mit ihren Bäckereien beobachten. Erst<br />

wenn es zu einem wirklichen Preisrutsch bei Brot kommen würde und <strong>die</strong> Kunden deutlich<br />

günstigeres Brot nachfragen würden, würde günstigeres EU-Mehl vermehrt zum Einsatz<br />

kommen. Zu beachten ist, dass der Mehlpreis für <strong>die</strong> Preise der Endprodukte nicht von entscheidender<br />

Bedeutung ist und nur 10 - 25% des letztendlichen Warenwertes ausmacht. Ein<br />

hoher Mehlpreis wird im Moment nicht als grosser Nachteil wahrgenommen, da auch <strong>die</strong><br />

eigene Kundschaft nicht übermässig preissensibel ist, sondern vor allem <strong>auf</strong> Qualität und<br />

Service achtet. Die kostenbewusste Kundschaft k<strong>auf</strong>t ihr Brot auch heute schon im Detailhandel.<br />

Nach Einschätzung eines Bäckers würden sich etwa 70% der Bäcker so wie hier beschrieben<br />

verhalten; 20 % würden allein wegen des Preises wechseln und 10 % seien unentschlossen.<br />

<strong>Auswirkungen</strong> <strong>einer</strong> <strong>Agrarmarktliberalisierung</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Schweizerischen Weichweizen-Mühlenunternehmen<br />

© KMU-HSG 57

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