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Stammeschronik - Stamm Voortrekker

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Irgendwann 1983 machte sich Volkhard Beins daran, den <strong>Stamm</strong> <strong>Voortrekker</strong> wieder zu beleben.<br />

Volkhard selbst gehörte früher zum <strong>Stamm</strong> Greifen in Wolfenbüttel. Er machte sich auf die Suche<br />

nach alten BDPern und knüpfte Kontakte zum Landesvorstand des Bundes der Pfadfinderinnen<br />

und Pfadfinder in Niedersachsen, dem Nachfolger des BDP und des Bundes Deutscher<br />

Pfadfinderinnen. Daddy, der Landesvorsitzende, kam mit seinem fliegenden Gründungskommando<br />

aus Wolfsburger Pfadfindern vorbei und auch die Goten aus Bad Harzburg schickten<br />

Unterstützung.<br />

1984 kam ich durch eine Zeitungsanzeige zum <strong>Stamm</strong> <strong>Voortrekker</strong>. Ich war zwölf Jahre alt,<br />

hatte zwei Jahre Fahrten- und Lagererfahrung bei den „Fahrenden Gesellen“ gesammelt und<br />

war auf der Suche nach einer neuen bündischen Heimat.<br />

Mit meiner Mutter ging es zum Elternabend in den Entenfang. In der muffigen, dunklen Enge<br />

waren fast alle „Oldies“ versammelt, die für die nächsten Jahre die Geschicke des <strong>Stamm</strong>es<br />

und auch meine eigene Entwicklung stark bestimmen sollten. Ihr Wortführer, Reiner Klapproth<br />

oder Comanache oder auch Ceyenne, wie er gerne genannt werden wollte, sprach in markigen<br />

Tönen und<br />

vermittelte mir das<br />

starke Gefühl alle<br />

anderen außer sich<br />

nicht für ganz voll<br />

zu nehmen. Schon<br />

an diesem ersten<br />

Abend gerieten wir<br />

in Streit, denn natürlich<br />

fand ich es<br />

völlig verwerflich,<br />

mit einer Isomatte<br />

los zu ziehen.<br />

Trotzdem, das Lager<br />

des <strong>Stamm</strong>es<br />

Parzival war eine<br />

Wucht.<br />

Es ist die Zeit der Koedukation –<br />

„AliBaba und die dreihundert Räuber“ war das Motto und es ging richtig hoch her auf dem<br />

Truppenübungsplatz bei Oldenburg. Die Parzivalisten fanden meine Gnade. Geschockt war<br />

ich aber von der Truppe, mit der ich unterwegs war: In der einen Kohte lag ein Plastikboden<br />

und am Kohtenkreuz baumelte eine batteriebetriebenen Neonleuchte. In der anderen Kohte<br />

war es zwar auch nicht gemütlich, vor allem weil das Feuer fehlte, aber immerhin war sie frei<br />

von anderen Freveleien. Die Oldies, die mitgekommen waren, standen mit ihren Campinghauszelten<br />

neben unseren beiden Kohten und hatten sich auch ein Tischchen und passende<br />

Stühle mitgebracht. Verpflegt wurden wir aus der Lagerküche. Welches Glück eine solche<br />

Gemeinschaftsverpflegung sein konnte, erfuhr ich im Jahr darauf.<br />

Mein Sippenführer hieß Balu. Er war in meinem Alter und machte seine Sache ganz gut. Es dauerte<br />

allerdings nicht lange, da wurde ich selber Sippenführer. Kurz vorher gab es noch ganz unspektakulär<br />

das Halstuch umgehängt. Ostern 1985 erfuhr ich kurzfristig, dass ich auf ein Sippenführertraining<br />

des Landesverbandes fahren sollte. Hatte ich vorher immer gedacht, ich sammle<br />

noch pfadfinderische Praxis, um dann, wenn ich alt genug bin, meine eigene Horde bei den Fahrenden<br />

Gesellen aufzubauen, so war ich nach dem SFT davon überzeugt, dass der BdP auf Dauer<br />

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